Kusel Thallichtenberg: Anna-Maria Woll ist die 41. Kuseline

Anna-Maria Woll (rechts) wird zur Eröffnung der Kuseler Herbstmesse das Amt der Kuseline von ihrer Vorgängerin Milena Keiper übe
Anna-Maria Woll (rechts) wird zur Eröffnung der Kuseler Herbstmesse das Amt der Kuseline von ihrer Vorgängerin Milena Keiper übernehmen.

Die 21-jährige Woll aus Altenglan hatte sich am Donnerstagabend auf Burg Lichtenberg gegen vier weitere Kandidatinnen durchgesetzt.

„Wir haben uns für eine Kandidatin entschieden, die sehr offen und authentisch ’rüberkam – Anna“, verkündete die scheidende Kuseline Milena Keiper die Entscheidung der Jury. Der 21-jährigen Anna-Maria entfuhr in diesem Moment ein fassungsloses „Oh Gott!“. Sie konnte ihr Glück im ersten Moment nicht fassen, fand aber schnell ihr Lachen wieder und bedankte sich bei der Jury und ihrer noch bis zur Herbstmesse amtierenden Vorgängerin. Die 21-Jährige hatte die Jury in der vorangegangenen Fragerunde von sich überzeugen können. „Ich bin ja als ,Eselsfachfrau’ bekannt“, erzählte sie. Sie gehöre fast schon zur Familie von Helmut Drumm aus Erdesbach und war kürzlich auch bei der Alpenüberquerung mit dabei. Eine Blöße gab sich keine der Kandidatinnen in der Fragerunde – auch wenn die „Stadt-Land-Fluss“-Fragen von Juror Stefan Spitzer fast alle Bewerberinnen kurz in die Bredouille brachten. Die Frage nach dem höchsten Berg im Landkreis beantworteten fast alle mit „der Potzberg“ – doch auch einige der Juroren mussten an diesem Abend lernen, dass der Herzerberg sogar noch etwas höher ist. Die Wartezeit bis zu ihrer Vorstellung im Kellergewölbe der Zehntscheune verbrachten die Bewerberinnen im ersten Stock, weit genug entfernt vom Ort der Befragung, um nicht mitzubekommen, was die Jury wissen will. Dort, wo auch das Auswanderermuseum untergebracht ist, stieg bei den fünf jungen Damen, deren Gedanken um die für sie momentan wichtigsten Fragen kreisten, die Spannung: Was wird die Jury wohl fragen? Hoffentlich bin ich gut vorbereitet? Wo werde ich sitzen? Für etwas Entspannung sorgte da schon eher die Frage nach den Hobbys der Kandidatinnen. Zum Beispiel die Ausbildung zur Hobbypilotin, die eine der Bewerberinnen absolviert, momentan aber wegen ihrer Berufsausbildung unterbrochen hat. Nach deren Ende werde sie den Segelschein machen, versicherte sie. Ein wenig später hieß es: Die Nächste bitte. Am längsten gedulden musste sich Anna-Maria Woll, die als Letzte an der Reihe war. Dass sie die neue Kuseline werden würde, hoffte sie natürlich. Zunächst aber erzählte sie gerne von ihrer Liebe zu den vierbeinigen Grautieren und der Geburt eines Eselfohlens, die sie miterlebte. Und dann war auch sie schon aufgefordert, sich in den Burgkeller zu begeben. Mehr als gut war die Stimmung in der Jury. Als eine Kandidatin erzählte, dass sie ein duales Studium im sozialen Bereich absolvieren wird, und Studenten ihres Bildungsganges von Kommilitonen „Sozis“ genannt werden, warf der Sozialdemokrat Jürgen Conrad, der als Beigeordneter des Landkreises in der Jury saß, ihr entgegen: „Machen sie sich nichts draus – mich bezeichnet man schon seit 40 Jahren als Sozi.“ Das war eine Steilvorlage für Juror Roland Preis, der sofort mit „das sieht man dir an“ konterte, was bei den Anwesenden für reichlich Gelächter sorgte. Es ist schon eine gute Tradition, dass die scheidende Kuseline ihrer Nachfolgerin ein kleines Einstandspräsent überreicht. Und auch Milena Keiper hatte eine Kleinigkeit für ihre Nachfolgerin mitgebracht: „Ich habe Dir ein kleines Paket mit nützlichen Dingen gepackt. Eine Uhr, damit du immer pünktlich bist, einen Terminkalender, denn du wirst viele Termine eintragen müssen und ein wenig Nervennahrung“, erklärte die Noch-Kuseline. „Eine Flasche Sekt war eigentlich auch drin, aber die ist leider kaputt gegangen – die bekommst du aber noch“, versprach Keiper.

Zum Ehrenmitglied der Kuseline-Jury wurde am Donnerstagabend Volker Even ernannt. Er schied zwar mit der Schließung seines Gesch
Zum Ehrenmitglied der Kuseline-Jury wurde am Donnerstagabend Volker Even ernannt. Er schied zwar mit der Schließung seines Geschäfts aus dem Kreis der Sponsoren aus, hat aber von Anfang an die Kuseline-Aktion mit begleitet. Redaktionsleiter Wolfgang Pfeiffer überreichte ihm die Urkunde als Ehren-Juror.
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