Kusel Porträt: Martin Ziemer

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Die kommende Woche wird für Martin Ziemer aus Glan-Münchweiler eine ganz besondere. Denn bei der Kuseler Mess′ feiert er mit seiner Frau den neunten Jahrestag des Kennenlernens. Vor allem aber: Der 34-Jährige ist designierter Leiter der Kuseler Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (Afa); und für Mittwoch erwartet er die ersten rund 200 Flüchtlinge, die auf dem Windhof untergebracht werden. 1980 in Baumholder geboren, machte er 2000 in Birkenfeld sein Abitur und ging nach dem Wehrdienst zur Verbandsgemeindeverwaltung seiner Heimatgemeinde, um Beamter im gehobenen Dienst zu werden. Nach drei Jahren bei der Arbeitsgemeinschaft (Arge) des Landkreises Birkenfeld wechselte er 2008 ins Innenministerium nach Mainz, wo er sich unter anderem um die Themen Spätaussiedler und nationale Minderheiten kümmerte. Seit 2011 ist er als Sachbearbeiter beim neuen Integrationsministerium mit dem Bereich Fluchtaufnahme befasst. Ebenfalls seit 2011 wohnt er in Glan-Münchweiler. Und nun wird er Leiter der neuen Afa Kusel. „Vom Schreibtisch in die Praxis“, wertete er gestern seine neue Aufgabe, die ihn reizt: „Es ist toll, hier etwas ganz neu aufbauen zu können. In Kusel haben wir nämlich etwas, was wir in den Einrichtungen in Trier und Ingelheim nicht haben: Wir haben Platz.“ Deshalb habe er sich auch auf die Stelle beworben. In Kusel ist der Vater zweier Töchter (zwei und elf Jahre alt) seit Mitte der Woche unterwegs, als sich abzeichnete, dass hier schon vor der offiziellen Inbetriebnahme Menschen einziehen sollen. 14 bis 16 Stunden täglich, so erzählt er, sei er im Einsatz, führe Gespräche mit allen Beteiligten, damit zum Eintreffen der ersten Flüchtlinge alles bereit sei. „Das war ja jetzt doch alles sehr überraschend. Wir haben nur sieben Werktage, um alles zu wuppen. Das ist schon ambitioniert.“ (wop)

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