Grünstadt Zur Sache: Vorgängerkirche im Peterspark

Vorgänger der St.-Peterskirche in Grünstadt war ein gleichnamiges Gotteshaus im heutigen Peterspark, das zum Kloster Weißenburg gehörte und um das Jahr 900 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Nachdem die Kirche aber 1565 in den Besitz des lutherischen Grafen Philipp zu Leiningen-Westerburg überging, war sie für die Katholiken lange Zeit verloren. Reste katholischer Gemeinden in der Grafschaft gab es nur noch in Neuleiningen und 60 Jahre später in Hettenheim (Ortsteil des heutigen Hettenleidelheim). Erst 1673 begann wieder eine bessere Phase. Graf Ludwig Eberhard beauftragte die Kapuzinermönche, sich um die überall verstreuten Menschen katholischen Glaubens im Leiningerland zu kümmern. Zunächst konnten sie die Martinskirche in Grünstadt mitnutzen. Im April 1686 bekamen sie die Peterskirche zurück, bis zu deren Abriss 1818. Den Kapuzinern, die immer noch in Neuleiningen wohnten, überließ Freiherr Philipp Wilhelm von Merz 1699 das Gelände an der heutigen Obersülzer Straße zur Errichtung eines Klosters. Dort wurde 1700 der Grundstein für die St.-Peterskirche gelegt. Der Bau zog sich 17 lange Jahre hin, nachdem Graf Ludwig Eberhard kinderlos verstorben war und die protestantischen Verwandten die Umsetzung des Projektes verzögerten. 1793 wurden Kloster und Konvent von französischen Revolutionstruppen geplündert. Zwischen 1840 und 1842 wurde das Gotteshaus umgebaut. Das Kirchenschiff erhielt einen Chor und der Dachreiter wanderte von der östlichen an die westliche Seite, wie zeitgenössische Stiche belegen. 1935 wurde ein Turm angebaut und ein Jahr später der Innenraum der Kirche renoviert. Dabei sind großflächige Wandmalereien und eine Kassettendecke entfernt, Sandsteinbögen und -pfeiler freigelegt worden. 1947 bis 1952 mussten die Schäden des Zweiten Weltkriegs beseitigt werden. Unter anderem war der Turm von einer Bombe getroffen und die Glocken eingeschmolzen worden. Die bunten Fenster mit den vier Evangelisten sowie den drei Heiligen Frauen Elisabeth, Hildegard und Hedwig wurden 1966 eingesetzt. Grundlegende Renovierungen erfolgten 1982/83 und seit 2012 inklusive Umgestaltung des Innenraums.

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