Grünstadt Zur Sache: Fürstlicher Empfang für ehemalige Weingräfinnen

Dass es im Leiningerland die bundesweit einmalige Tradition der Weingräfinnen gibt, soll zum 1250. Geburtstag Asselheims gebührend gefeiert werden. Sämtliche 68 bisherigen Weinhoheiten wurden von der Stadtverwaltung eingeladen. „45 von ihnen werden kommen“, sagt der Ordnungsamtsleiter Gerhard Laubersheimer, der auch für Tourismus zuständig ist. Drei ehemalige Weingräfinnen sind schon verstorben. Darunter ist auch die Dirmsteinerin Sigrid Müller, geborene Römer, die 1950 den Reigen der Repräsentantinnen von regionalem Genuss, Kultur und Landschaft eröffnete. Ihre Nachfolgerin, Erna Spiess, geborene Böll, aus Bockenheim, ist mit 84 Jahren die älteste noch lebende Gräfin a. D. Aus Asselheim stammen bislang vier der Hoheiten: Die elfte Gräfin (1960/61) hieß Hannelore Dietrich, geborene Herbst, die 34. (1983/84) Andrea Zaun, die 43. (1992/93) Sandra Eibel und die 61. (2010/11) Julia Schlipp. Das Kleeblatt werde bei der Kerwe mitfeiern, ebenso wie die beiden Pfälzischen Weinprinzessinnen, die in Asselheim aufgewachsen sind, Ellen Nisslmüller, geborene Echter (Amtszeit 1987/88), und Inge Triebel, geborene Gaul (1968/69). Darüber hinaus zugesagt haben die drei ehemaligen Pfälzischen Weinköniginnen: Eva Wendel aus Bissersheim (1998/99), Silvia Benzinger aus Kirchheim (2004/05), die es im Folgejahr sogar zur Deutschen Weinkönigin geschafft hat, und Patricia Frank aus Bockenheim (2008/09). „Mit jeder von ihnen verbinden mich tolle Erlebnisse“, schwärmt Laubersheimer von Aufenthalten in Bonita Springs (Florida), Besuchen von Weinmessen in Hamburg und München sowie Fahrten zur Tulpenschau nach Amsterdam und zur Grünen Woche nach Berlin. Auch so manche Anekdote fällt ihm ein. Andrea Zaun beispielsweise war die jüngste Weingräfin. Mit gerade einmal 16 Jahren wurde sie ernannt. „Da gab es dann Einwände wegen des Jugendschutzes.“ Dem Mädchen sei dann halt Traubensaft ausgeschenkt worden. Die einst für jeweils zwölf Monate gekrönten Häupter werden von Bürgermeister Klaus Wagner am Sonntagvormittag im Mayerhof begrüßt. „Dort begehen wir seit fünf Jahren den Freundschaftsempfang für Delegationen unserer Partnerstädte“, berichtet der Rathauschef. Es wird die TSG-Blaskapelle spielen. Für den Kerweumzug hat Laubersheimer vier Planwagen für die ehemaligen Weingräfinnen fürstlich schmücken lassen. 34 werden wohl mitfahren, wie er ankündigt.

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