Grünstadt TSG Grünstadt beendet den Fluch

«Grünstadt.» Die Revanche aus dem vergangenen Jahr ist geglückt: Zum Auftakt der neuen Saison in der Zweiten Liga Nord haben die Kunstturner der TSG Grünstadt am vergangenen Samstag einen beachtlichen Sechserkampf hingelegt und vor eigenem Publikum die KTV Koblenz mit 49:22 geschlagen.

Besonders Gastturner Edgar Boulet feierte vor 200 begeisterten Grünstadter Fans einen grandiosen Auftritt in seinem ersten Wettkampf für die TSG. „Allez, allez“, halte es durch die Grünstadter Halle, die Anhänger der TSG hatten schnell raus wie sie Edgar Boulet zu Höchstleistungen anfeuern konnten. Der Franzose turnte alle sechs Geräte und entschied sich dabei bewusst für die höchsten Schwierigkeitsgrade. Nach beeindruckenden Leistungen vor allem am Boden und am Pauschenpferd krönte der 22-Jährige seine Leistung durch den Kovacs-Salto und Kolman-Salto am Reck. Zwei missglückte Abgänge an den Ringen und am Reck sowie die Landung beim Sprung wurden da zur Nebensache. „Das möchte ich nächste Woche unbedingt besser machen“, zeigte sich der Franzose nach dem Wettkampf selbstkritisch. Von den Grünstadter Fans und seinem Einstand bei der TSG zeigte sich Boulet restlos begeistert: „Die Atmosphäre in der Halle war unglaublich, ich wollte mein Bestes geben und meinen Teammitgliedern helfen. Ich bin sehr glücklich.“ Doch die ganze Grünstadter Turn-Riege zeigte beim vorgezogenen Zweitliga-Auftakt eine grandiose Leistung. Zwar musste das Grünstadter Team auf Vlad Cotuna verzichten, der keine Freigabe vom rumänischen Verband bekam, dennoch tat dies der Leistung der TSG keinen Abbruch. Bereits nach dem Bodenturnen und den Duellen am Pauschenpferd führte die TSG in der Score-Wertung mit 26:0. Am Boden holte der neugekürte deutscher Meister Jan Damrau gegen Alexey Kozlov die ersten zwei Scores für die TSG. Boulet legte mit einer Wertung von 14.30 gegen Angelo Schall nach und holte somit fünf Score-Punkte für die Grünstadter. Ebenso wie sein Teamkollege Nico Weickert gegen Tom Kunz. „Ehrlich gesagt haben wir nicht mit den vielen Punkten am Boden gerechnet, danach haben wir uns in einen Rausch geturnt“, erklärte Florian Bachmann, Mitglied des Trainer-Trios der TSG. So ging auch das Pauschenpferd mit 15:0 an die Gastgeber. An den Ringen holten dann die Koblenzer durch Schall (1) und Koslov (2) ihre ersten Punkte, konnten damit aber den erneuten Sieg der TSG über die Gerätewertung nicht verhindern. Mit einer 35:3-Führung ging es für die TSG in die Pause. „Es fiel uns nach der Pause schwer unser Level aufrechtzuerhalten, wobei man den Jungs bei dem Vorsprung keinen Vorwurf machen kann“, sagt Bachmann. Den Sprung entschieden die Koblenzer mit 8:3 für sich. Abschließend konnten die TSG-Turner beim Barren ihre hohe Qualität erneut unter Beweis stellen. David Jäger holte fünf Scores gegen Dennis Guschtyn für die TSG. Nach sechs Jahren gewann die TSG somit wieder ihren Auftaktwettkampf. „Es war schon fast wie ein Fluch“, zeigte sich Bachmann erleichtert.