Grünstadt Schwierige Aufgaben gemeistert

Viel Spaß hatten die Teilnehmer des Workshops unter der Leitung von Maya Cahua (Mitte).
Viel Spaß hatten die Teilnehmer des Workshops unter der Leitung von Maya Cahua (Mitte).

Zum vierten Mal war eine Gruppe der Kinderkulturkarawane auf Einladung des Vereins Partnerschaft Eine Welt in Eisenberg in der dortigen Integrierten Gesamtschule (IGS) zu Gast. Vor dem großen abendlichen Auftritt in der TSG-Jahnhalle stattete die bolivianische Theatergruppe Teatro Trono am Donnerstag dem Grundkurs Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe zwölf einen Besuch ab.

Mitmachen durften außer den regulären Kursteilnehmern alle Schüler, deren Familien einen bolivianischen Gast für fünf Tage aufgenommen haben. „Es war sehr schön. Niemand hatte Berührungsängste und alle gingen offen miteinander um“, zog Tabea Hartmann (Klasse 9a) ihre Bilanz des Workshops. Und Felix Walter (MSS 12) ergänzte: „Es hat echt Spaß gemacht, und es war toll, mit den Leuten etwas zu unternehmen.“ Gut gefallen hat es auch Sophie Groskurt (MSS 11), die erzählte: „Wir haben viel miteinander gelacht.“ Pascal Adler, der noch immer mit einem Mitglied der Kulturkarawane aus dem Kongo Kontakt pflegt, sagte strahlend: „Ich freue mich schon auf die nächste Gruppe in zwei Jahren.“ Im Mittelpunkt des Workshops standen das gegenseitige Kennenlernen und das Voneinanderlernen. Unter Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Kulturen haben Sprachbarrieren offensichtlich keinerlei Bedeutung. Gestik und Mimik drücken oft mehr aus als viele Worte. Deshalb musste auch Tourbegleiter Yogi Engels, der zum dritten Mal mit einer Gruppe zu Besuch ist, nur ab und zu als Übersetzer einspringen. Ansonsten waren die Hinweise der bolivianischen Leiterin, Maya Cahua, auf Spanisch durchaus zu verstehen. Begonnen hatte der Workshop mit einfachen „sprachlosen“ Kennenlernspielen. So wurde unter anderem durch Druck Energie über die hinter den Rücken verborgenen Hände weitergegeben. Im nächsten Spiel waren Elefanten, Katzen und Mäuse mit passenden Gesten darzustellen. Zwei Gruppen verabredeten heimlich, welches Tier sie jeweils darstellen wollten und dann ging es auf „uno, dos, tres“ los. Mit lautem Getrampel im Takt und dem unüberhörbaren Schlachtruf „Que vamos a hacer?“ („Was werden wir tun?“) näherten sich die beiden Gruppen einander und auf Kommando zeigten sie gestisch ihre tierische Gestalt, wobei die jeweils stärkeren Tiere möglichst viele von der schwächeren Art einfingen. Aber das arg dezimierte Team blieb nicht lange auf der Verliererseite. Denn die Überzahl der Gewinner nahm die drei Übriggebliebenen mit Umarmungen und voller Begeisterung in die Siegergruppe auf. Etwas schwieriger gestaltete sich eine weitere Aufgabe, doch die Jugendlichen lösten sie mit Bravour. Mehrere Gruppen sollten sich je ein Verkehrsmittel zu Land, zu Wasser, in der Luft und zusätzlich ein Fantasiegebilde ausdenken und mit diesen Vehikeln pantomimisch zu verschiedenen Orten der Welt reisen. Dort angekommen, musste jeweils eine Auswirkung des Klimawandels spielerisch dargestellt werden. „Wir sind froh, dass wir vom Weltladen-Verein wieder für die Mitarbeit angefragt wurden“, sagte Schulleiterin Christa Mayer. „Es ist immens wichtig, dass man andere Kulturen hautnah erlebt. Denn allem, was man kennt, begegnet man ohne Vorurteile positiv.“ Damit könne die Schule einen Beitrag zur Verständigung und für mehr Gerechtigkeit in der Welt leisten.

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