Grünstadt Für ein selbstbestimmtes Leben

Für Mareike Weber, Ermira Brahimi und Alina Adler (von links) beginnt ein neuer Lebensabschnitt.
Für Mareike Weber, Ermira Brahimi und Alina Adler (von links) beginnt ein neuer Lebensabschnitt.

Drei Schülerinnen verlassen in diesem Jahr die Hans-Zulliger-Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung in Grünstadt. Das wurde gestern mit einem bunten Programm mit Gesang, Lehrerorchester, Powerpoint-Präsentation, persönlichen Ansprachen der Lehrer, einem gemeinsamen Mittagessen und einer Wunsch-Luftballon-Aktion gefeiert.

Auch die Mitschüler – unter anderem der Schulchor und die Trommelgruppe – feierten mit Mareike Weber, Ermira Brahimi und Alina Adler deren Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt. Mareike Weber erhielt den Buchpreis der Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz für ihren vorbildlichen Einsatz für die Schulgemeinschaft. „Mareike hat sich immer um ihre Mitschüler gekümmert, kandidierte stets als Schülersprecherin, bemühte sich vorbildlich um jüngere Mitschüler, war aktiv im Chor“, begründet Schulleiterin Dorothee Braun-Stickel die Verleihung. Alle drei Schülerinnen gehen nach den Sommerferien in den Berufsbildungsbereich der Werkstatt der Lebenshilfe nach Bad Dürkheim. „Innerhalb eines Jahres lernen die Mädchen dort verschiedene Bereiche der Werkstatt kennen, danach entscheiden sie sich für eine endgültige Tätigkeit. Die Mädchen haben alle bereits Praktika bei der Lebenshilfe absolviert“, so Braun-Stickel. Mareike Weber könne sich beispielsweise vorstellen, auf dem Bauernhof der Lebenshilfe auf dem Kleinsägmühlerhof in Altleiningen tätig zu werden, berichtet die Schulleiterin. Die anderen beiden Mädchen haben sich noch nicht endgültig festgelegt. Die Zulliger-Schule verfolge als oberstes Ziel, die Schüler zu größtmöglicher Eigenständigkeit zu erziehen, um ihnen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. „Dazu gehören im Besondern die Vermittlung der Kulturtechniken, also Lesen, Schreiben, Rechnen. Wir sind also in erster Linie eine Schule“, betonte Braun-Stickel am Rande der Abschlussfeier gegenüber der RHEINPFALZ. Aktuell besuchen 42 Schüler die Zulliger-Schule. Voraussichtlich 46 Kinder werden ab dem nächsten Schuljahr dort betreut. Fünf Förderschullehrer, darunter zwei Teilzeitkräfte, kümmern sich um die Schüler. Dazu kommen zwölf pädagogische Fachkräfte, teilweise auch Teilzeitbeschäftigte. „Bei uns an der Förderschule für ganzheitliche Entwicklung haben die pädagogischen Fachkräfte Klassenleiterfunktionen, während die Förderschullehrer auf je zwei Klassen aufgeteilt sind“, erklärte Braun-Stickel. Zwei junge Leute, die gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten, verstärken das Team. Eine Referendarin, also eine Lehramtsanwärterin als Förderschullehrerin, sowie zwei Integrationshelfer beschäftigt die Schule. Im neuen Schuljahr stößt noch ein Anerkennungspraktikant als Arbeitserzieher zum Team. Offen ist aktuell eine Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr.

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