Grünstadt Bockenheim: Winzerfest-Umzug bleibt Zuschauermagnet

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Auch die Bockenheimer Landfrauen waren beim Umzug dabei.

Tausende Besucher kamen gestern zum Umzug des Winzerfests nach Bockenheim. 65 Zugnummern boten den Zuschauern zwei Stunden lang Unterhaltung.

Tausende von Besuchern sind gestern zum Winzerfest nach Bockenheim geströmt, um den Umzug mit seinen mehr als 65 Zugnummern zu erleben. Zwei Stunden hat es gedauert, bis der sehenswerte Korso mit Kutschen, Traktoren, Fußgruppen, Oldtimern und wunderbar geschmückten Fuhrwerken an den Zuschauern vorbeigerollt war. Der Zug bot alles, was das Herz begehrt: viele Bonbons für die kleinen Gäste, reichlich Wein für die großen.

Friedensradler auf Abschiedstour

Einer konnte es gestern gar nicht abwarten: Friedensradler Hans Herbrand aus Kaiserslautern, der in diesem Jahr bei den Umzügen der Region auf Abschiedstour ist. Noch bevor die Sicherheitsfahrzeuge um die Ecke des Leininger Rings in die Weinstraße eingebogen waren, kam er schon um die Ecke. Händeschütteln hier, Dankesworte da, von allen Seiten kamen die Menschen auf Herbrand zu, um ihm die Hände zu schütteln. Der erste Motivwagen gehörte den Zellertaler Weinrittern, die mit den örtlichen Weinprinzessinnen angereist waren. Die Einselthumer Kerweborsch brachten Zwiebeln unters Volk und warben für die eigene Kerwe. Schöner Anblick: Zwei Bockenheimer Mädels mit ihren Ponys, denen ein schicker Einspänner folgte. Dann gab es erst einmal betagte Trecker satt. Die Traktorfreunde Unteres Eistal hatten aufgeboten, was ging. Die Gefährte, die nicht liefen, wurden auf Anhänger gepackt, ein Hingucker nach dem anderen: liebevoll gepflegte Maschinen samt den stolzen Frauen und Männern, die sie restaurieren und fahren. Überhaupt waren die historischen Fahrzeuge im Zug das, was die Zuschauer zum Staunen brachte – ob Unimog, Isetta oder Hanomag, die tollen Gefährte werteten den Zug enorm auf.

Kutsche mit ehemaligen Weinhoheiten

Aber auch die Enthusiasten, die sich keinen Umzug entgehen lassen, wie Guido Schwalb aus Wattenheim oder Karl Dieter Hochstetter, Kleingärtner aus Bockenheim und zum 25. Mal dabei, waren eine Bereicherung. Ganz großes Kino: das Gastspiel der Fuhrknechte Drehenthalerhof mit ihrem Vierspänner. Sie hatten den Musikverein Otterberg auf dem Anhänger. Von Weinzwergen umringt kam die Wachenheimer Weinprinzessin als erste im Umzug daher. Die Landjugend der jeweiligen Gemeinde hatte sich schwer ins Zeug gelegt, erschienen als Engel, im Küferkittel, meist bunt gekleidet, um den Weinhoheiten zu imponieren. Hingucker waren da die Wagen aus Freinsheim, Kallstadt, Dackenheim, Herxheim am Berg, um nur einige zu nennen. Besonders schöne Wagen kamen aber auch aus Bockenheim selbst. Da stach die Kutsche mit den ehemaligen Weinhoheiten aus dem Ort ins Auge oder auch die Weinkrone der Bockenheimer Landfrauen, das sehenswerteste Motiv im Umzug, das durch enorme Mühe und viel Liebe zum Detail entstanden ist. Die Altriper Trachtengruppe sind Stammgäste in Bockenheim wie die Radfahrer aus Rodenbach, die von Albert Diemer auf dem Dreirad angeführt wurden. Vor allem die kleinen Einradfahrerinnen im Dirndl, die an einem mitgebrachten Tanzbaum ihre Runden drehten, bekamen viel Applaus. Nicht nur die Pfalz war in Bockenheim stark vertreten, auch das benachbarte Rheinhessen hatte zahlreiche Delegationen mit Weinhoheiten entsendet, darunter die Pfeddersheimer mit ihrem Wagen, auf dem ein Burgturm zu sehen war. Eine Jury prämierte die besten Beiträge – wobei die heimischen Fahrzeuge und Gruppen aber ausgeschlossen waren.

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Die Traktorfreunde Unteres Eistal waren ebenfalls am Start.
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Der Hingucker auf dem Wagen der Freinsheimer war ein Hahn.
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