Frankenthal Hochkonjunktur für Sprachkurse

Ein zahlenmäßig gleichbleibendes Angebot bei deutlich mehr Unterrichtseinheiten in kleineren Kursen – so lautet die Leistungsbilanz der Volkshochschule (VHS) Frankenthal, die im vergangenen Jahr einen Überschuss von rund 13.000 Euro erwirtschaften konnte. „Die Liquiditätslage ist gut“, unterstrich Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) bei der Mitgliederversammlung im Rathaus.

Der VHS-Vorstandsvorsitzende sprach rückblickend von guten Jahren, die es erlaubten, den städtischen Zuschuss etwas zurückzufahren. 2016 sind gut 122.000 Euro an Haushaltsmitteln geflossen, der einstimmig gebilligte Wirtschaftsplan 2017 weist lediglich noch einen Zuschuss von 102.000 Euro aus. Die Folge: Aus schwarzen werden rote Zahlen, der Verlust für das laufende Jahr wird mit 20.000 Euro prognostiziert. Im vergangenen Jahr wurden 421 Veranstaltungen (2015: 422) angeboten. Den Schwerpunkt bildeten die Sprachkurse (179) und der Gesundheitsbereich (134). Von 9046 auf 10.422 und damit um 15,2 Prozent ist die Zahl der Unterrichtseinheiten angestiegen. Dagegen sanken die Teilnehmerzahlen um 4,8 Prozent (von 5634 auf 5366). In ihrem Bericht wies VHS-Leiterin Bettina Schwan auf den neuen Internetauftritt und das freie WLAN in der Geschäftsstelle hin. Dieses sei insbesondere für die Integrationskurse von großer Bedeutung, da damit Lernprogramme im Internet genutzt werden könnten. Nach wie vor hätten Sprachkurse Hochkonjunktur. In den Fremdsprachen gebe es 50 Angebote, hinzu kämen 31 Module bei den Integrationskursen. Dies entspreche 1406 Unterrichtseinheiten für Fremdsprachen und rund 2900 für Deutsch, führte Schwan aus. Den Kursausfall gab sie mit 18 Prozent an, was durchaus verkraftbar sei, da die Quote noch unter der Planzahl von 25 Prozent liege. Die sinkenden Einnahmen bei den Teilnehmergebühren (3,6 Prozent) führte die VHS-Leiterin auf die geringere Belegung der Kurse zurück. Erst ab acht Teilnehmern könnten Fördermittel vom Land beansprucht werden. Aktuell seien acht Integrationskurse angelaufen, vier in der Geschäftsstelle, drei in der Schlossergasse und einer im Pfarrheim St. Paul. Der Durchschnitt liege bei 15 Teilnehmern. Neu ins Programm aufgenommen wurde ein berufsbezogener Deutschkurs, bei dem 400 Unterrichtseinheiten zu absolvieren sind und der sich unmittelbar an den Integrationskurs anschließt. „Der Beratungs- und Verwaltungsaufwand hat deutlich zugenommen“, stellte Bettina Schwan fest. Mit Blick auf das laufende Herbstsemester bezeichnete sie den Gesundheitsbereich als den teilnehmerstärksten. Auch die Kochkurse – vorübergehend ausgelagert in die Andreas-Albert-Schule – seien nach wie vor sehr beliebt. Auf niedrigem Niveau stabilisiert haben sich nach Aussage der VHS-Leiterin die EDV-Kurse. Für den Qualifizierungslehrgang für Tagespflegepersonen hätten sich 15 Teilnehmer (darunter ein Mann) angemeldet. Ein absoluter Renner sei der Kulturbus mit dem ehemaligen Bürgermeister Karl-Ernst Gehrke. Thematisiert wurden bei der Mitgliederversammlung die räumlichen Engpässe der Volkshochschule, die zwangsläufig den Angeboten Grenzen setzen. Vorstandsmitglied Dieter Schiffmann (SPD) warnte davor, sich durch die Anmietung von Räumen an weiteren Standorten zu verzetteln. Auf lange Sicht könnte sich die Situation durch eine Nutzung des bisherigen Verwaltungstrakts auf dem KBA-Gelände entspannen, deutete OB Hebich an.

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