Frankenthal Frankenthal: Taximarkt bleibt hart umkämpft

Setzt auf die Zusammenarbeit mit den Firmen vor Ort: Rufcar-Geschäftsführer Sajid Sheikh.
Setzt auf die Zusammenarbeit mit den Firmen vor Ort: Rufcar-Geschäftsführer Sajid Sheikh.

Seit 1. September ist Taxifahren in Frankenthal teurer geworden. Die städtischen Gremien haben einem höheren Grund- und einem höheren Kilometerpreis zugestimmt. Von der Anhebung nicht betroffen sind Mietwagen, die weder der Preisbindung noch der Beförderungspflicht unterliegen. Nicht jeder Betrieb ist – wie eine RHEINPFALZ-Umfrage ergab – mit der Situation zufrieden.

Nach Auskunft der Pressestelle der Stadt gibt es gegenwärtig in Frankenthal zwei Firmen mit Taxikonzessionen und insgesamt zwölf Fahrzeugen: die Minicar-Taxi GmbH in der Eisenbahnstraße und das Transportunternehmen Rufcar in der Mörscher Straße, das zusätzlich das Mietwagengeschäft betreibt. Bei der Straßenverkehrsabteilung der Verwaltung sind weitere fünf Mietwagenunternehmen registriert.

Erheblich gestiegene Personalkosten

Mit erheblich gestiegenen Personalkosten aufgrund des flächendeckenden Mindestlohnes hatte die Firma Minicar, Marktführer in Frankenthal, ihren Antrag bei der Stadt auf Anhebung der Taxitarife begründet. Die geschäftsführende Gesellschafterin Petra Webel wollte sich gegenüber der RHEINPFALZ allerdings ohne Angabe von Gründen generell nicht äußern.

"Meine Fahrer sprechen Englisch"

Auskunftsfreudig zeigte sich Sajid Sheikh, der als Inhaber der Firma Rufcar 2006 ins Mietwagengeschäft eingestiegen ist und seit zwei Jahren auch eine Taxikonzession hat. Mit seiner Auftragslage ist er zufrieden, weil er auf die Zusammenarbeit mit den großen Firmen vor Ort – unter anderem KSB und Siemens – setzt und daraus rund 80 Prozent seines Umsatzes resultieren. „Meine Fahrer sprechen alle Englisch“, hob er hervor. Dass er seinen Mitarbeitern den Mindestlohn zahle, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Von seinen sieben Fahrzeugen („allesamt in bestem Pflegezustand“) wird eins für Taxifahrten genutzt. Am Hauptbahnhof sei eine extrem hohe Nachfrage zu beobachten. „Wir brauchen in Frankenthal mehr Taxikonzessionen“, erklärte Sheikh. Er bekenne sich zu einem fairen Wettbewerb und gebe offen zu, das teuerste Mietwagenunternehmen in der Stadt zu sein.

Preiskampf beim Flughafentransfer

Die Firma Point-Car in der Wormser Straße ist mit neun Fahrzeugen und 20 Fahrern nach Angaben ihres Inhabers Attaul Hakim Saleem der zweitgrößte Personenbeförderer in Frankenthal. Die wirtschaftliche Lage sei allerdings „eher schlecht“. Gerade beim Flughafentransfer würden die Preise von neuen Mitbewerbern häufig unterboten. Und das Geschäft mit den Krankentransporten gestalte sich sehr unterschiedlich. Für Bobenheim-Roxheim hat Saleem eine Taxikonzession und bedient auch ein Ruftaxi nach Worms. „Ganz klar zahle ich den Mindestlohn“, beteuerte er.

Konkurrenz ausländischer Unternehmen

René Diehl von der Firma Citycar in der Heßheimer Straße sieht sich mit seinem Familienbetrieb zunehmend der Konkurrenz ausländischer Unternehmen ausgesetzt. „Sie stehen am Bahnhof und greifen die Kunden ab.“ Er wünschte sich stärkere Kontrollen durch die Stadt. Inzwischen sei er so weit, dass er auf Nachtfahrten ganz verzichte. Diehl unterhält drei Fahrzeuge, beschäftigt eine Aushilfe und setzt in erster Linie auf Krankentransporte. Noch Fragen? Der Kilometer im Taxi kostet seit 1. September zwei (bisher 1,90) Euro, der Grundpreis ist von 2,90 auf drei Euro glatt gestiegen und die Stunde Wartezeit schlägt mit 30 statt wie bisher mit 28 Euro zu Buche. Zuvor waren die Tarife im Sommer 2015 erhöht worden.

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