Frankenthal Fast so treffsicher wie Aubameyang

26 Tore hat Vanessa Honisch bei 15 Einsätzen in dieser Saison für die VT erzielt. Ganz so locker wie hier im Training ging das a
26 Tore hat Vanessa Honisch bei 15 Einsätzen in dieser Saison für die VT erzielt. Ganz so locker wie hier im Training ging das aber nicht.

«FRANKENTHAL.» 26-mal hat Fußballerin Vanessa Honisch von der VT Frankenthal in der abgelaufenen Runde getroffen – öfter als jede andere Spielerin in der Damen-Bezirksliga Vorderpfalz. Damit hat die Mittelstürmerin mit ihrem Lieblingsspieler, Bundesligaprofi Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund, etwas gemeinsam. Beide stehen am Ende der Saison 2016/17 in der Torschützenliste ganz oben.

Der Vorsprung von Bezirksliga-Torschützenkönigin Vanessa Honisch vor Lara Sacher vom VfL Hainfeld, die 21-mal getroffen hatte, war am Ende so groß, dass die Konkurrentin trotz der Absage des letzten Saisonspiels der VT gegen Bad Bergzabern nicht mehr an der Frankenthalerin vorbeiziehen konnte. In den Begegnungen davor hatte Honisch gut vorgelegt. Beispielsweise im Heimspiel gegen den TuS Albersweiler, das die VT 4:0 gewann. Honisch erzielte alle vier Treffer. Von 20 Saisonspielen absolvierte sie 15 Partien und kam damit auf eine Quote von 1,7 Toren pro Einsatz. Wobei sich die Mittelstürmerin bei ihren Mitspielerinnen für die vielen Vorlagen bedankt. Neben Honisch sind in der Offensivabteilung der VT auch Valerie Wieber und Daniela Tosic immer für ein Tor gut. Mit dem Fußballspielen hat Vanessa Honisch schon als kleines Mädchen begonnen. „Ich konnte kicken, ehe ich laufen konnte“, sagt sie und lacht. Dabei stammt die 19-Jährige nicht einmal aus einer Fußballerfamilie. Auch wenn ihre Eltern für ihre Tochter sportlich vielleicht etwas anderes im Sinn hatten: Sie habe immer nur Fußball spielen wollen, erzählt Honisch und bekennt: „Ich habe meine Eltern damit schon etwas genervt.“ Mit sechs Jahren war es dann soweit: Vanessa Honisch begann bei der VT Frankenthal mit dem Fußballtraining. Dort kickte sie zunächst zusammen mit den Jungs in den Jugendmannschaften. Angefangen habe sie in der Abwehr, berichtet die heutige Torjägerin. Schnell zeigte sich ihr Talent am Ball. Ihr Vorbild damals: der ehemalige Nationalspieler Lukas Podolski. Mit 13 Jahren wechselte Honisch zum FFC Ludwigshafen in ein reines Frauenteam, wo sie ins Mittelfeld vorrückte. Mit dem FFC Ludwigshafen kickte die Frankenthalerin in der Verbands- und Regionalliga. Sie wurde zudem in eine Auswahlmannschaft des Südwestdeutschen Fußball-Verbands (SWFV) berufen und war sogar für die Teilnahme an einem Lehrgang der weiblichen Jugendnationalmannschaft im Gespräch. Doch dazu kam es nicht. Honisch stellte für sich die Weichen: Fußball sollte in ihrem Leben Hobby bleiben. „Ich wollte mich auf die Schule konzentrieren“, sagt die 19-Jährige, die vor einigen Monaten Abitur am Frankenthaler Karolinen-Gymnasium gemacht hat. Sie beginnt im Oktober ein Studium bei der Polizei. Hobby und Lieblingssport ist Fußball noch immer. Seit zwei Jahren spielt Honisch wieder für die VT Frankenthal. Mit dem Abschneiden der Mannschaft ist sie nicht ganz zufrieden. Das von Monika Ernemann und Timo Schlüter trainierte Frauenteam landete in der Bezirksliga Vorderpfalz auf dem siebten Tabellenplatz unter elf Mannschaften. „Wir fangen immer gut an, lassen dann aber unnötig Punkte liegen“, sagt Honisch. „Da müssen wir mehr Kontinuität reinbringen, auch über eine bessere Trainingsbeteiligung.“ Ihr Wunsch sei es, mit der VT in der kommenden Saison um Platz drei zu spielen. Natürlich dreht sich bei Honisch auch privat viel um Fußball. Als großer Borussia-Dortmund-Fan verfolgt sie das Geschehen in der Bundesliga. Bei den Frauen, räumt Honisch ein, sei sie dagegen nicht ganz so auf dem Laufenden. Dass sich die Dortmunder im Pokalhalbfinale gegen den großen Rivalen Bayern München durchgesetzt und den Pott Ende Mai im Endspiel in Berlin gegen Eintracht Frankfurt gewonnen haben, hat Honisch natürlich sehr gefreut. „Große Fußballmomente“, sagt sie und lacht. Ihrem Vorbild Pierre-Emerick Aubameyang ist Honisch übrigens dicht auf den Fersen. Der Dortmunder Stürmer hat in der abgelaufenen Bundesliga-Saison 31 Tore geschossen – nur fünf mehr als die VT-Spielerin.

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