Frankenthal Alarmglocken bleiben stumm

Der Kader des CSV für die Saison 2017/18 (hinten von links): Trainer Martin Wohlschlegel, Roman Uhr, Martin Tielmann, Marco Harw
Der Kader des CSV für die Saison 2017/18 (hinten von links): Trainer Martin Wohlschlegel, Roman Uhr, Martin Tielmann, Marco Harwardt, Sven Lauter, Thomas Reber, Lukas Klose und Matthias Nagel. Vorne von links: Bennet Bergmann, Jonathan Hamm, Tobias Platt, Markus Webel, Christopher Klassen, Dennis Weinberger, Jonathan Mathies, Konsta Lasarev und Dennis Weber.

«Frankenthal.» Im Allgemeinen sagt man ja, dass für Aufsteiger im Fußball die zweite Saison in der neuen Liga die schwerste ist. Dementsprechend müssten beim Fußball-A-Klassisten CSV Frankenthal eigentlich die Alarmglocken schrillen. Tun sie aber nicht. Trainer Martin Wohlschlegel ist zufrieden mit der Entwicklung, die seine Mannschaft in der Vorbereitung macht.

Das war schon irgendwie eine komische Runde, die der CSV Frankenthal 2016/17 in der A-Klasse hingelegt hat. Die Elf von Martin Wohlschlegel startete furios, hielt in der Vorrunde lange lose den Kontakt zur erweiterten Spitzengruppe. Doch nach der Winterpause war die Luft dann irgendwie raus. Da ging nicht mehr viel, was auch daran lag, dass das Verletzungspech erbarmungslos zuschlug. Ein Ziel wird daher sein, diese Diskrepanz in der Leistung zwischen Vor- und Rückrunde abzustellen. Aber wie? „Gute Frage“, meint der Übungsleiter. „In der Rückrunde war sicherlich die Luft raus. Wir hatten wirklich viele Verletzte. Neue Saison, neues Glück.“ Optimistisch macht den Trainer, dass diejenigen, die dem Team lange nicht zur Verfügung standen, jetzt wieder dabei sind. Dabei denkt er an Matthias Nagel oder Jakob Domke. „Alle sind an Bord“, betont Wohlschlegel. Dazu kämen noch drei, vier Neue, „die uns nach vorne bringen“. Den Kader unnötig aufblähen will Wohlschlegel bewusst nicht. „Wir haben keine zweite Mannschaft zur Verfügung. Heißt: Wer es nicht in den Kader schafft, der spielt auch nicht. Das kann irgendwann zum Bumerang führen“, argumentiert der Übungsleiter. Rund 20 Mann soll der Kader für die Runde umfassen. Nein, die sprichwörtliche Muffe gehe ihm wirklich nicht beim Gedanken an die bevorstehende Saison. Im Gegenteil. Wohlschlegel ist recht optimistisch gestimmt. „Das primäre Ziel ist es wieder, in der Liga zu bleiben.“ Und wenn alles gut laufe, sei vielleicht sogar ein einstelliger Tabellenplatz für seine Truppe drin. Um den Aufstieg gehe es für den CSV nicht. Als Favoriten hat Martin Wohlschlegel andere Teams auserkoren. Dem VfR Frankenthal mit dem komplett runderneuerten Kader traut er zum Beispiel einiges zu. Auch die drei Top-Teams der vergangenen Runde, VfR Friesenheim, ESV Ludwigshafen und SC Bobenheim-Roxheim, hat er wieder auf der Rechnung. Und dann wäre da ja noch die TSG Eisenberg ... Allgemein schätzt er die A-Klasse als ausgeglichener als in der vergangenen Runde ein. „Ich glaube nicht, dass wieder einer so abfällt wie Schauernheim.“ Der SV verabschiedete sich mit mageren sieben Zählern in die B-Klasse. Für den CSV wird einiges vom Saisonstart abhängen. Den bestreitet der CSV auswärts bei Alemannia Maudach. „Dort haben wir in der abgelaufenen Saison unglücklich 1:2 verloren“, erinnert sich Wohlschlegel. Aber die Alemannia sei grundsätzlich ein Team, mit dem sich seine Elf messen könne. Und selbst wenn’s schief gehen würde, „werden wir nicht verzagen“. Allerdings werden die Aufgaben danach nicht einfacher. Am zweiten Spieltag geht’s zum stark eingeschätzten Aufsteiger ASV Edigheim, der dem MTSV Beindersheim in der Aufstiegsrelegation keine Chance ließ. Das erste Heimspiel am 27. August ist wieder gegen einen Aufsteiger. Dann ist der TuS Sausenheim zu Gast, der aus der B-Klasse hochkam. Ein kleines Problem hat sich in der vergangenen Runde im Sturm gezeigt. Da brachte es Dennis Weber auf sehr gute 26 Tore, was immerhin Platz vier in der Torschützenliste einbrachte. Dahinter war dann aber oftmals tote Hose. Genau da hat Wohlschlegel auch in der Vorbereitung angesetzt. „Wir haben daran gearbeitet, diese Abhängigkeit zu reduzieren. Wir wollen weniger ausrechenbar in der Offensive werden“, sagt der Coach. Die entsprechenden schnellen Leute stünden ihm dafür zur Verfügung. Er wünsche Weber ja wieder über 20 Tore. „Aber dahinter hätte ich gerne einen, der für 15, 20 Treffer gut ist“, sagt Wohlschlegel. Wen er dabei im Sinn hat? Das will er noch nicht verraten ...

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