Bad Dürkheim Titelkandidaten auf den Pelz rücken

TuS-Trainer Michael Acker (vorne links) und seine Neuen: hinten von links Frank Peter, Marcel Münch, Alexander Klohr, Henry Stei
TuS-Trainer Michael Acker (vorne links) und seine Neuen: hinten von links Frank Peter, Marcel Münch, Alexander Klohr, Henry Steininger, vorne von links Robin Faust, Daniel Konz und Kai Reffert. Es fehlt Tim Kraft.

«WACHENHEIM.» Nach der durchweg positiv verlaufenen Saison 2016/17, in der TuS Wachenheim Platz vier belegt hat, soll dieser Auftritt in der kommenden Runde bestätigt werden. Der ehrgeizige Trainer Michael Acker hasst zwar Stillstand, aber eine Platzierung unter den ersten Fünf in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord würde er akzeptieren.

„Die Liga hat einen völlig anderen Zuschnitt und ist demzufolge ganz schwer einzuschätzen“, gibt Acker zu bedenken. Die Zahl der zweiten Mannschaften hat sich von vier auf sieben erhöht, was die Sache noch unberechenbarer mache, weil man nie wisse, in welch einer Formation so ein Reserveteam antritt. „Vielleicht tauchen da plötzlich Akteure aus der ,Ersten’ auf, die Spielpraxis brauchen oder oben überzählig sind“, überlegt der Coach. Er ist davon überzeugt, dass die Leistungsdichte viel höher ist, als im Vorjahr in der West-Gruppe. Was Acker besonders gefällt: Alle neu hinzugekommene Mannschaften haben Rasenplätze. Es gehe ihm nicht nur um eine gute Platzierung, sondern auch darum den Abstand zu den Titelkandidaten zu verringern, „vielleicht sogar Tuchfühlung zu bekommen“. Der Übungsleiter legt in der Vorbereitung gesteigerten Wert auf Trainingseinheiten. „Wir wollen mehr gemeinsam auf dem Platz sein und haben nur vier Testspiele vereinbart“, erläutert Acker. Dabei dosiert der Trainer die Belastung. „Eine Woche haben wir dreimal trainiert, am Samstag ein Spiel bestritten und am Sonntag zwei Einheiten folgen lassen“, beschreibt Acker das für B-Klasse-Kicker anspruchsvolle Programm. Wer aber annimmt, der Coach hätte im Urlaub Felix Magath getroffen und sich von dem „Quälix“ genannten Schleifer ein paar Tipps geholt, der irrt. In der darauffolgenden Woche war Regeneration angesagt. Es wurde nur zweimal trainiert, das Wochenende war frei. Die Wachenheimer haben aktuell einen Kader von 20 bis 22 Mann. „14, 15 rechnen sich berechtigte Chancen aus, in der Startformation zu stehen“, berichtet der Trainer. Die Plätze seien hart umkämpft und es werde ein Hauen und Stechen geben, vermutet Acker. Die in der Breite stärkere Formation birgt aber auch Gefahren. „Ich hoffe nicht, dass zu viele die Lust verlieren, wenn sie oft auf der Bank sitzen. Eine Aufgabe von mir ist, alle bei Laune zu halten“, skizziert der Coach die Situation. Zu Saisonbeginn könnte der große Kader ein Segen sein, weil viele Urlaube anstehen, die für die betreffenden Akteure eine Unterbrechung der Vorbereitungszeit bedeuten. „Deswegen kann es dauern, bis wir eingespielt sind“, kalkuliert der 48-jährige Acker. Der TuS Wachenheim hat vier neue Spieler verpflichtet, deren Einsatzgebiet vor allem in der Offensive liegt. Alexander Klohr kehrte aus Rödersheim zurück. „Er ist ein abschlussstarker Stürmer, der sich im Strafraum durchsetzen kann“, spielt der Trainer auf Klohrs Dreierpack im Testspiel bei der SG Forst/Ruppertsberg an. Ein ähnlicher Typ sei Sturmtank Marcel Münch vom Ligarivalen Friedelsheim. „Es ist eine Überlegung wert, bei Rückständen mit zwei solchen Brechern im Sturmzentrum zu agieren“, gibt Acker Einblicke in taktische Gedankenspiele. Eine TuS-Vergangenheit hat auch Tim Kraft, der in der kommenden Runde den Arjen Robben geben könnte, weil er für die rechte Außenbahn eingeplant ist, nach innen ziehen und mit seinem starken linken Fuß abziehen soll. Der einzige Neue, der in der Defensive Verwendung finden wird, ist Frank Peter. Für die drei 17-jährigen Nachwuchskräfte Daniel Kunz (Abwehr), Kai Reffert (linke Außenbahn) und Henry Steiniger (Rechtsaußen) dürfte die erste Saison ein Lehrjahr werden. Robin Faust hat fünf Jahre pausiert und braucht erst einmal Spielpraxis. Auf der Abgangsseite schmerzt vor allem der Verlust des hoch talentierten Nico Schubert, der beim FV Freinsheim den nächsten Schritt machen soll. „Ihn können wir nur im Kollektiv ersetzen“, meint Acker. Auch Marco Backfisch dürfte eine Lücke reißen. Zudem suchen hoffnungsvolle Spieler wie Felix Gabel und Vincent Anton nach ihrem Abitur einen Studienplatz, der unter Umständen ein Weiterspielen unmöglich macht. „Damit haben die Seebacher schon seit Jahren zu kämpfen“, weiß der Trainer. Für Wachenheim ist das neu, genau wie die meisten Gegner der nächsten Saison. TuS Wachenheim in Kürze —Neuzugänge: Marcel Münch, Frank Peter (beide TuS Friedelsheim), Alexander Klohr (SpVgg Rödersheim), Tim Kraft (ASV Birkenheide) — Abgänge: Marco Backfisch (TSV Eppstein), Jonas Geißendörfer (TuS Lachen-Speyerdorf), Steven Hanß (SG Forst/Ruppertsberg), Eduard Hettmann (Ziel unbekannt), Nico Schubert (FV Freinsheim) — Nachwuchsarbeit: Bis auf die A-Junioren alle Altersklassen besetzt, teilweise doppelt — Sportanlage: „Am alten Galgen“, Telefon 61347 —RHEINPFALZ-Tipp: Schuberts Weggang wiegt schwer. Aber der TuS hat im Rahmen seiner Möglichkeiten den Kader aufgepäppelt. Warum soll das Team seinen Vorjahreserfolg nicht wiederholen? Platz vier oder fünf ist drin.

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