Bad Dürkheim Mehr Restriktionen auf der „Rennstrecke“

Nach Meinung vieler Anlieger zu selten der Fall: Die Polizei überprüft Motorradfahrer und misst die Geschwindigkeit Anfang April
Nach Meinung vieler Anlieger zu selten der Fall: Die Polizei überprüft Motorradfahrer und misst die Geschwindigkeit Anfang April auf der B37.

„Endlich weniger Motorradlärm“ – so ist der Vorschlag überschrieben, den die SPD diese Woche dem Stadtrat vorgelegt hat. Die Verwaltung solle ein Konzept erarbeiten, das die Anlieger an der B37 schütze, die sich „mittlerweile zur Renn- und Teststrecke entwickelt“. Der Vorstoß fand insofern Zustimmung, dass er in das sogenannte Mobilitätskonzept einfließen soll, dessen Verabschiedung noch für dieses Jahr geplant ist.

Als die Dürkheimer Polizei am 7. April eine groß angelegte Geschwindigkeitskontrolle im Ortsteil Grethen dazu nutzte, sich ein Bild vom Motorradausflügler im Frühjahr 2017 zu machen, da musste sie feststellen, dass ein Temposünder mit 127 Kilometer pro Stunde in der 50er-Zone unterwegs war. Er war der Schnellste, aber bei Weitem nicht der einzige an diesem Tag. „Für die Bürger der betroffenen Ortsteile besteht Handlungsbedarf“, forderte die SPD diese Woche im Stadtrat per Antrag. Man sei sich bewusst, dass es keine einfache Lösung gebe, deshalb gelte es zu prüfen, welche Möglichkeiten zu einer Verbesserung führen könnten. Genannt werden Fahrbahnverschwenkungen, zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, mehr Kontrollen und Fahrbahnverengungen. Umgesetzt werden solche Vorschläge zunächst aber nicht. Auch die Forderung nach von der Polizei unabhängigen Blitzer-Kontrollen werden bis auf Weiteres nicht erfüllt. „Das geht als Stadt nur, wenn wird diese Aufgabe von der Polizei übertragen bekommen“, sagte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD). Sein Ordnungsamtsleiter sprang ihm zur Seite und sagte, dass es bisher keine Kommune im Kreis gebe, die das getan habe. Es koste viel Geld und mache den Aufbau einer veritablen Bußgeldabteilung notwendig. Personalintensiv sei dieses Geschäft, so Poh. „Es ist ein Wunder“, dass auf der Straße nicht mehr passiert, sagte Rolf Jochum (CDU). Thomas Giel (Bündnis 90/Die Grünen) erneuerte für die Grünen den Wunsch nach einer ganz schnellen Arbeit an einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept. Glogger räumte etwas kleinlaut ein, dass man da schon weiter sein wollte, kündigte die Fertigstellung des Konzepts aber noch für dieses Jahr an. Für kurzfristigere Lösungen macht sich Norbert Bender (parteilos) stark. In Baden-Württemberg löse man das Problem ganz einfach: Alle 200 Meter ein Blitzgerät. Glogger erinnerte nochmals daran, dass es dafür notwendig sei, dass die Polizei das Recht auf Blitzer auf die Kommune übertrage. Am Ende einigte sich der Rat darauf, den SPD-Vorschlag auf die Agenda des neuen Konzeptes zu nehmen. Zwei Ratsmitglieder stimmten dagegen.

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