Bad Dürkheim Bei den Schülern die Liebe zum Sport geweckt

Zwölf Jahre hat Emil Gerdon die Weisenheimer Grundschule geleitet, davor war er Konrektor an der Wachenheimer Grundschule.
Zwölf Jahre hat Emil Gerdon die Weisenheimer Grundschule geleitet, davor war er Konrektor an der Wachenheimer Grundschule.

Sportlehrer wollte er werden. Das stand für Emil Gerdon bereits vor dem Abitur fest. Denn schon als Kind sei sein Bewegungsdrang sehr ausgeprägt gewesen, erzählt der 61-jährige scheidende Rektor der Grundschule in Weisenheim am Sand.

Mit einem Freund war zu Hause in Rödersheim schnell eine Tischtennisplatte aufgebaut oder eine Hochsprunganlage im Hof installiert. Später, mit zehn, begann Gerdons Handball-Karriere beim TV Rödersheim. „Da habe ich nicht nur aktiv gespielt, sondern war auch Trainer mit B-Lizenz“, erzählt er. Bei der TSG Haßloch beendete er seine Trainerkarriere, nachdem er die Damenmannschaft in die Verbands- und Oberliga geführt hatte. Dafür gewann sein Lehrerberuf an Bedeutung. Zunächst als Hauptschullehrer: Seine erste Stelle trat er 1980 an der Frankenthaler Friedrich-Ebert-Schule an. 17 Jahre später wechselte er an die Grund- und Hauptschule in Wachenheim – „zu dieser Zeit schon ein Auslaufmodell“, erzählt Gerdon. Denn die Schule wurde ein Jahr später zur regionalen Schule Wachenheim-Deidesheim. Gerdon half dabei, sie aufzubauen. Weil er aber sehr früh mit einer Grundschule geliebäugelt habe, wechselte er nach fünf Jahren als Konrektor an die Grundschule nach Wachenheim. Zwei Jahre später, im Jahr 2005, wurde er Rektor an der Grundschule in Weisenheim am Sand – „wo ich fast nur noch Sport unterrichtet habe“, betont er. Von seiner sportlichen Begeisterung ließen sich auch die Kallstadter Grundschüler bei den Bundesjugendspielen vor zwei Jahren mitreißen. Denn die Kallstadter Schule leitete Gerdon ein halbes Jahr mit, weil dort die Chefposition nach dem Weggang von Ines Klag vakant war. In Kallstadt fasste Gerdon schnell Fuß. Schließlich unterrichtet dort seine Frau, mit der er zwei Töchter (33 und 27 Jahre) hat. Dass er jetzt – im August beginnt die passive Phase seiner Altersteilzeit –, sei zwar für viele überraschend, „aber so kann ich mich in Ruhe um die Renovierung unseres Hauses in Forst kümmern“, verrät er. Derzeit regelt Gerdon die Übergabe an seine Nachfolgerin Andrea Kühl. Am 23. Juni wird er verabschiedet. In Weisenheim am Sand habe er sehr das „tolle Qualitätsprogramm“ geschätzt, das das Lehrerkollegium in der Zeit erstellt hatte, als die Chefposition drei Jahre verwaist war. Daran habe er gerne angeknüpft – vor allem, als es um den Aufbau der Ganztagsschule ging. Viel Wert werde an der Schule auf das Erlernen von Lern- und Arbeitstechniken gelegt, aber auch dem Kommunikationstraining sowie der Teambildung komme eine große Bedeutung zu. „Wir wollen, dass die Kinder sich mit ihrer Schule identifizieren“, so Gerdon. So habe sich um 8 Uhr am Montag die Zusammenkunft mit allen Kindern in der Mensa etabliert. Alle Kinder, das sind derzeit 140. 175 waren es 2005. „Wir haben heute mehr Zeit für das einzelne Kind.“ Ab Juli hat Gerdon nun mehr Zeit für sich und für den Sport. So hat er das Mountainbike als neues Sportgerät für sich entdeckt. Gerne übernehme er zudem die sportliche Ausbildung seiner künftigen Enkel. „Wir können ja mit dem Babyschwimmen anfangen.“

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