Satire Warum man bei Covid auf dem Zahnfleisch geht

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In der Pandemie lässt sich schön Hier-bin-ich! schreien, sodass man sich selber auch mal ins rechte Licht setzen und vielleicht noch ein bisschen was für seine Klientel tun kann – in diesem Fall die Zahnärzte. Das hat sich die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie wohl gedacht, als sie folgende Presseerklärung in die Welt gesetzt hat: „Parodontitis – Risikofaktor für schweren Covid-19-Verlauf“. Was für eine Schlagzeile.

Dort heißt es über eine aktuelle Studie: „Demnach haben Covid-19-Patienten mit Parodontitis ein höheres Risiko für die Aufnahme auf Intensivstation, die Notwendigkeit einer unterstützten Beatmung und sogar einen tödlichen Ausgang der Erkrankung, als parodontal gesunde Covid-19-Patienten. Damit unterstreicht diese Studie die Bedeutung der parodontalen Gesundheit hinsichtlich der Prävention und möglicherweise sogar des Managements von Covid-19-Komplikationen.“

Katar, Dorado der Zahngesundheit

Irgendwo weiter unten erfahren wir dann, dass die Studie mit 568 Patienten in Katar gemacht wurde. Einem Land also, das nicht gerade als das Dorado der Zahngesundheit gilt mit Süßigkeiten, die Kalorien von der Masse eines Neutronensterns freisetzen, und in dem der Löffel im arabischen Kaffee in der Lücke steckt, die der Zucker ihm noch lässt.

Abgesehen davon, weiß keiner so genau, was zuerst da war, die Henne oder das Ei – in unserem Fall: die Zahnfleischentzündung oder ein anderer, nicht berücksichtigter Faktor, der nicht nur eine Parodontitis begünstigt, sondern auch einen schweren Covid-Verlauf. Als da wären: eine Immunschwäche, Diabetes, das Erbgut, Medikamente oder Dauerstress. Eine Zahnreinigung jedenfalls verhindert Covid nicht, behaupten wir mal.

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