Wissen Sternenhimmel: Sternbild Löwe steht für den Frühling

Die Erde (rechts, angeschnitten) und ihre benachbarten Planeten.
Die Erde (rechts, angeschnitten) und ihre benachbarten Planeten.

Der April bietet in diesem Jahr die einzige Gelegenheit, den sonnennächsten Planeten Merkur am Abendhimmel aufzuspüren.

Die Suche nach dem flinken Götterboten Merkur lohnt sich vom 3. bis zum 13. April – wobei freie Sicht zum westnordwestlichen Horizont eine wichtige Voraussetzung ist. Ein Fernglas hilft dabei, eine Stunde nach Sonnenuntergang den Planeten etwa fünf bis acht Grad über dem Horizont aufzufinden. Am 11. April erreicht Merkur mit 19,5 Grad seinen größten Abstand von der Sonne. Im Fernrohr erscheint der Planet am 9. April wie ein kleiner Halbmond.

Die Venus steht zu dieser Zeit – eine Stunde nach Sonnenuntergang – bereits als hell leuchtender Abendstern hoch im Westen. Zum Monatsende erreicht sie mit etwa 25 Grad ihren höchsten Stand. Am 10. April passiert der Abendstern die Plejaden in drei Grad Abstand, am 20. April zieht sie an Aldebaran vorüber, dem hellsten Stern im Stier. Drei Tage später gesellt sich die dünne Sichel des zunehmenden Mondes zur Venus.

Hoch am Himmel der Große Bär

Wenn es endlich völlig dunkel geworden ist – Ende April erst gegen 22 Uhr –, hat sich der Winterhimmel schon weitgehend verabschiedet: Stier und Orion stehen tief im Westen, darüber Fuhrmann und Zwillinge. Dort können wir als auffällig rötliches Objekt einen weiteren Planeten sehen: unseren äußeren Nachbarn Mars. Am 26. April steht der Mond etwa drei Grad nördlich des Roten Planeten.

Hoch am Himmel steht im Frühjahr der Große Bär, dessen sieben Hauptsterne in unseren Breiten auch als „Großer Wagen“ bekannt sind. Das dominierende Sternbild des Frühlings ist jedoch der ebenfalls hoch am Abendhimmel stehende Löwe. Zwischen Zwillingen und Löwe liegt das unscheinbare Sternbild Krebs mit einem der schönsten Sternhaufen des Nordhimmels, der „Krippe“, lateinisch: Praesepe. Dieser offene Sternhaufen enthält etwa 450 Sterne und bietet Im Fernglas oder im kleinen Fernrohr – bei nicht zu hoher Vergrößerung – einen prächtigen Anblick.

Sternschnuppen in der Nacht auf 23. April

Mit den Lyriden gibt es im April wieder einmal Sternschnuppen zu sehen. Der Meteorstrom erreicht in der Nacht auf den 23. mit zwanzig Sternschnuppen pro Stunde sein Maximum. Darunter können durchaus auch auffällig helle Meteore sein. Es handelt sich bei den Lyriden um kleine Bruchstücke des Kometen Thatcher, der die Sonne alle 415 Jahre umrundet.

Frühaufsteher können sich in der zweiten Monatshälfte auf die Suche nach Saturn machen. Zwischen 4 und 5 Uhr morgens geht der Planet mit dem Ringsystem im Osten auf. Und wer gern in die Ferne reist, für den lohnt sich im April Papua-Neuguinea und Australien. Denn dort gibt es am 20. April eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen – die von Europa aus leider vollständig unbeobachtbar ist.

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