Wissen Sternenhimmel: Der Mars kommt der Erde nahe

Um fast zwei Stunden verlängert sich im Oktober die Nacht. Für Sternenfreunde ein Grund zur Freude.
Um fast zwei Stunden verlängert sich im Oktober die Nacht. Für Sternenfreunde ein Grund zur Freude.

Im Oktober rückt der Rote Planet bis auf 62 Millionen Kilometer an uns heran

Während so mancher schon jetzt dem schwindenden Sommer nachtrauert, ist der Herbst für Sternfreunde eher eine Zeit der Freude. Tag für Tag bricht die Dunkelheit früher herein: Um fast zwei Stunden verlängert sich so im Laufe des Monats die Nacht. Zudem endet am 25. Oktober die Sommerzeit, um 3 Uhr werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Damit ist es dann abends noch einmal eine Stunde früher dunkel. Das alles führt dazu, dass Sternengucker zum Monatsende bereits gegen 18.30 Uhr fündig werden, während sie zu Monatsbeginn noch bis 20.30 Uhr warten mussten, bis die Dämmerung der Dunkelheit gewichen war.

Durch die früher hereinbrechende Dunkelheit haben wir auch weiterhin den Eindruck, nahezu unverändert den Sommerhimmel zu sehen: Immer noch dominiert das Sommerdreieck aus den hellsten Sternen der Sternbilder Schwan, Leier und Adler unangefochten den Himmel.

Östlich des Schwans steht Pegasus

Schauen wir allerdings zu späterer Stunde an den Himmel, so bemerken wir doch, dass die Sommersternbilder sich merklich nach Westen verschoben haben und langsam dem herbstlichen Himmel weichen. Östlich des Schwans steht nun Pegasus, das geflügelte Pferd, hoch am Himmel. Es wird gefolgt von Andromeda, Kassiopeia und Perseus. Tief im Osten können wir mit Kapella und Aldebaran, den hellsten Sternen von Fuhrmann und Stier, bereits die ersten Boten des nahenden Winters ausmachen. Und gegen Mitternacht geht im Osten bereits der Jäger Orion auf, das Wahrzeichen des Winterhimmels.

Mit Mars, Jupiter und Saturn bereichern gleich drei helle Planeten den Abendhimmel im Oktober. Jupiter und Saturn stehen tief im Südwesten nahe beieinander im Sternbild Schütze. Am 22. Oktober steht der zunehmende Mond etwa drei Grad neben Jupiter, einen Tag später etwa sechs Grad neben Saturn. Anfang des Monats geht der Königsplanet um Mitternacht (Sommerzeit) und der Planet mit dem Ringsystem etwa 40 Minuten später unter. Ende Oktober sinken Jupiter und Saturn dann bereits gegen 21.15 und 21.45 Uhr (Winterzeit) unter den Horizont.

Anders der Rote Planet: Mars steht am 14. Oktober von der Erde aus gesehen der Sonne gegenüber und ist deshalb die ganze Nacht hindurch als auffällig helles Gestirn im Sternbild Fische zu sehen. Da die Umlaufbahn des Mars etwas stärker elliptisch ist als jene der Erde, steht er bereits am 6. Oktober der Erde mit einem Abstand von 62,1 Millionen Kilometern am nächsten. Der jeweils fast volle Mond steht diesen Monat gleich zwei Mal – am Morgen des 3. Oktober und am Abend des 29. Oktober – nahe bei dem Roten Planeten.

Uranus als grünlicher Lichtpunkt

Ebenfalls der Sonne gegenüber steht am 31. Oktober Uranus. Der siebte Planet des Sonnensystems ist aufgrund seiner erheblich größeren Entfernung von etwa 2,8 Milliarden Kilometern sehr viel lichtschwächer und lässt sich nur mit einem Fernglas aufspüren. Hilfreich bei der Suche nach dem grünlichen Lichtpunkt sind Aufsuchkärtchen, wie sie im Internet etwa auf www.astronomie.de zu finden sind. Frühaufsteher können als weiteren hellen Planeten auch weiterhin die Venus als hell strahlenden Morgenstern bewundern. Am 2. und 3. Oktober steht der Planet sehr nahe neben Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Und am 14. Oktober zieht die dünne Sichel des abnehmenden Mondes an der Venus vorüber.

wissen_sternenhimmel_oktober_ngen
x