Landwirtschaft RHEINPFALZ Plus Artikel Spritzmittel: Die verborgenen Effekte

 Der Getreideblattkäfer Oryzaephilus surinamensis ist 2,5 bis 3,5 Millimeter lang und gut zu erkennen an seinem Halsschild mit d
Der Getreideblattkäfer Oryzaephilus surinamensis ist 2,5 bis 3,5 Millimeter lang und gut zu erkennen an seinem Halsschild mit den sechs Zähnen auf jeder Seite. Der Unkrautvernichter Glyphosat setzt in seinem Inneren symbiotische Bakterien außer Gefecht, die ihm wichtige Bausteine liefern, sodass sich sein Panzer nicht richtig entwickelt.

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Pestizide und Klimawandel bringen die Natur in Schieflage, ohne dass das zunächst groß auffällt. Drei Beispiele.

Der Getreideplattkäfer lebt zwar gern in den Vorräten des Menschen, besonders in Getreide, Mehl und Nüssen. Aber ein Schädling ist er eigentlich nicht. Denn er macht hauptsächlich Jagd auf Larven, die sich von den eingelagerten Lebensmitteln ernähren. Nur selten geht er an das, was andere vor ihm angenagt haben.

Wie viele andere Insekten trägt der Käfer Symbionten in sich. Sie liefern ihm wichtige Substanzen, die sein Körper nicht herstellen kann und die das Futter nicht enthält. Den Fleischfressern und Pflanzensaftsaugern unter ihnen fehlt es etwa an Aminosäuren und B-Vitaminen, die Bakterien für sie synthetisieren. So ist es auch bei Oryzaephilus surinamensis, wie der Käfer wissenschaftlich heißt. Und das wird ihm zum Verhängnis.

Das Problem ist der Unkrautvernichter Glyphosat. Ganz stolz war die Agrarindustrie, dass sie der Landwirtschaft ein Spritzmittel verkaufen konnte, das nur gegen Pflanzen, Pilze und Bakterien wirkt. Denn Glyphosat stört einen Stoffwechselprozess, den es bei Tier und Mensch nicht gibt: den Shikimisäureweg. Punktgenau würde so vernichtet, was den Erträgen schadet, und geschont, was der Natur hilft, lauteten die Versprechen.

Glyphosat stört die Symbionten

Doch dem ist nicht so. Deutsche und japanische Forscher von der Universität Mainz, dem Technologischen Nationalforschungsinstitut AIST in Tsukuba und dem Jenaer Max-Planck-Institut für chemische Ökologie haben jetzt mit einer Reihe von Experimenten gezeigt, dass Glyphosat den Getreideplattkäfer schwächt – und zwar indirekt.

Der Unkrautvernichter setzt den Bakterien zu, sodass dem Insekt während der Verpuppung die aromatischen Aminosäuren und Phenole ausgehen, die er braucht, um seine harte Außenschale aus Chitin komplett aufzubauen. Das führe dazu, dass der Panzer des geschlüpften Käfers um 30 Prozent dünner sei und damit durchlässiger. Die Folge: Eine größere Anfälligkeit und Sterblichkeit, vor allem unter Stressbedingungen wie Trockenheit oder Attacken von Krankheitserregern, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Communications Biology“.

Das könnte zum Rückgang der Insektenwelt insgesamt beitragen, meinen die Experten. Denn viele Arten hätten glyphosatempfindliche Untermieter. „Die neuen Erkenntnisse aus der Studie machen darauf aufmerksam, dass die Anwendung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der Landwirtschaft die lebenswichtigen symbiotischen Beziehungen zwischen Insekten und Mikroorganismen gefährdet und somit ein ernstes Problem für Ökosysteme darstellt“, bekräftigen Erstautor Julian Simon Thilo Kiefer von der Universität Mainz und Tobias Engl vom Jenaer Max-Planck-Institut.

Insektizide: Weniger, dafür giftiger

Auch direkt sind die Wirbellosen von Spritzmittel bedroht, wie ein Team um den Landauer Umweltwissenschaftler Ralf Schulz vor Kurzem im Fachblatt „Science“ herausgearbeitet hat. Und zwar sehr viel massiver als gedacht.

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