Umwelt Naturschutzgebiete: 16 Pestizide pro Insekt

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In den letzten 30 Jahren verschwanden mehr als 75 Prozent der Biomasse an Insekten aus deutschen Naturschutzgebieten, wie Erhebungen zeigen. Die dort übrig gebliebenen Insekten sind stark mit Pestiziden belastet, belegt jetzt eine Studie unter anderem der Universität Koblenz-Landau – 16 Spritzmittel pro Tier fanden die Landauer Umweltwissenschaftler im Schnitt. Keins der in Deutschland untersuchten Schutzgebiete war demnach pestizidfrei.

Auf den Insekten entdeckten die Forscher über die Areale verteilt 47 von 92 analysierten Spritzmitteln. In einem Schutzgebiet hatten die Tiere 27 verschiedene Stoffe abbekommen. Die geringste Belastung lag bei sieben Pestiziden. Raumanalysen des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung in Dresden ergaben, dass die Insekten die Pestizide auf den Feldern in einem Umkreis von zwei Kilometern aufnehmen.

Die Forscher erklären das damit, dass die Naturschutzgebiete in Deutschland zu klein sind – im Schnitt unter 300 Hektar; 60 Prozent bringen es auf weniger als 50 Hektar. Sehr viele Insekten hätten aber einen großen Flugradius, warnen die Umweltwissenschaftler. Es brauche daher Pufferzonen, die groß genug sind.

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