Keime „Kultur“ in der Waschmaschine

Eine Ursache, die zur Verkeimung führt, ist, dass heute häufig aus Energiespargründen nur noch bei niedrigen Temperaturen gewasc
Eine Ursache, die zur Verkeimung führt, ist, dass heute häufig aus Energiespargründen nur noch bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird.

96 Prozent aller privaten Haushalte in Deutschland besitzen eine Waschmaschine. Was viele Verbraucher nicht wissen: Waschmaschinen, die Textilien eigentlich sauber machen sollen, können verkeimen. Die Hochschule Furtwangen hat nun eine Studie zum Keimgehalt in Waschmaschinen veröffentlicht.

Feuchtigkeit, Wärme und ein großes Angebot an Nährstoffen schaffen ideale Lebensbedingungen für das Wachstum von Mikroben wie Bakterien und Pilzen. Aktuelle Trends, etwa das Waschen bei niedrigen Temperaturen, Wassersparprogramme und der Einsatz bleichefreier Flüssigwaschmittel, begünstigen das Keimwachstum zusätzlich. Im Fokus der Studie standen vier leicht erreichbare Stellen in den Maschinen: die Einspülkammer und ihre Schublade sowie der obere und untere Teil der Bullaugendichtung. Es wurden zehn häusliche Waschmaschinen mit Tupfern beprobt. Aus den Abstrichen wurden Mikroorganismen auf Agarplatten kultiviert, gezählt und auf die beprobte Fläche hochgerechnet. Die isolierten Bakterien wurden außerdem identifiziert.

Gemittelt wurden 21.000 Keime pro cm2 bestimmt. „Dabei wurden Spitzenwerte von bis zu 337.000 Keimen pro cm2 gefunden“, so Studienleiter Markus Egert, Mikrobiologe an der Hochschule Furtwangen. Mit 111 Keimen pro cm2 die geringsten Keimzahlen zeigte der obere Teil der Bullaugendichtung, der schnell trocknet. Mehr als die Hälfte der 40 Arten von Mikroorganismen ist als potenziell pathogen eingestuft und kann vor allem immungeschwächte Menschen krank machen. Bakterien in der Waschmaschine sorgen zudem für schlechten Geruch. Deshalb raten die Experten, die Maschine regelmäßig durch Auswischen mit Allzweckreinigern und Waschen bei mindestens 60 Grad mit einem bleichehaltigem Pulverwaschmittel zu reinigen und zum Trocknen offen stehen zu lassen.

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