Wissen Korallenriff: Entdeckung vor Tahiti

Die Korallen vor der Tahitis Küste haben die Form von Rosenblüten.
Die Korallen vor der Tahitis Küste haben die Form von Rosenblüten.

Vor der Küste der Südpazifik-Insel Tahiti haben Forscher ein intaktes Korallenriff entdeckt. „Es handelt sich um eines der größten Korallenriffe der Welt“, teilt die UN-Kulturorganisation Unesco mit, die die Erforschung des in mehr als 30 Metern Tiefe gelegenen Riffs unterstützt.

Der Zustand der rosenförmigen Korallen sei tadellos, die Ausdehnung des Gebiets sehr ungewöhnlich. Tatsächlich haben Korallenriffs wie das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens massiv unter den Folgen des Klimawandels gelitten. Das Riff vor der Insel Tahiti, die zum französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien gehört, ist laut Unesco drei Kilometer lang und zwischen 30 und 65 Meter breit. Es befindet sich in einer Tiefe zwischen 35 und 70 Metern, manche seiner Korallen haben einen Umfang von zwei Metern.

Tiefe Lage schützt Riff vor Bleiche

„Das ist ein kaum erforschtes Gebiet“, sagte die Meeresbiologin und Korallen-Expertin Laetitia Hedouin. „Was wir gut kennen, sind die gut erschlossenen Gebiete zwischen null und 30 Metern Tiefe.“ Laut Hedouin hat seine tiefe Lage das Korallenriff offenbar vor Klimaschäden bewahrt. „Die Korallen zeigen keine Anzeichen von Stress oder Krankheiten“, hob sie hervor. Riffe in Französisch-Polynesien, die sich näher an der Meeresoberfläche befinden, haben hingegen 2019 unter einer Korallenbleiche gelitten.

Die erste Erforschung des bislang unbekannten Korallenriffs war im November erfolgt. Dabei kam Spezialausrüstung zum Einsatz, die solch tiefe Tauchgänge erlaubt. Die Tauchgänge sollen lediglich der Beginn einer langfristigen Erforschung des Riffs sein. Dazu wurden dort Temperatursensoren angebracht.

Nur 20 Prozent der Meeresböden kartografiert

Hedouin fordert, dass bei der Ausweisung von Meeresschutzgebieten auch tiefe Meereszonen berücksichtigt werden. Laut Unesco sind die tiefen Gebiete der Ozeane immer noch ziemlich schlecht erforscht, nur rund 20 Prozent der Meeresböden sind demnach kartografiert.

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