Wissen Fische: Mutige sucht Mutigen

Beim Atlantischen Molly sind die Weibchen recht unauffällig gefärbt, während die Schwanzflossen der Männchen in verschiedenen Ge
Beim Atlantischen Molly sind die Weibchen recht unauffällig gefärbt, während die Schwanzflossen der Männchen in verschiedenen Gelb- und Orange-Tönen leuchten.

Die Besitzer eines Haustieres sind schon lange davon überzeugt, nun werden sie durch die Wissenschaft bestätigt: Auch Tiere haben Persönlichkeit.

Eine an der Goethe-Universität Frankfurt erstellte Studie belegt, dass selbst bei Fischen eigene Persönlichkeitsmerkmale, aber auch die des potenziellen Partners bei der Wahl des „Bräutigams“ entscheidend sind. Von Wirbeltieren bis hin zu Krebsen und Spinnen zeigen Individuen konsistente Verhaltenstendenzen, die sie von anderen Artgenossen unterscheiden.

Mutige Fische sind effizienter

Das bestuntersuchte Persönlichkeitsmerkmal im Tierreich ist die Risikobereitschaft. Bei dem kleinen Süßwasserfisch Poecilia mexicana, der vorrangig in den Flüssen Mexikos lebt, gibt es von extrem schüchternen bis sehr mutigen Individuen alles. Während schüchterne Fische seltener Gefahr laufen, von Räubern gefressen zu werden, sind mutigere Gesellen oft effizienter bei der Nahrungssuche. Und bei der Partnersuche.

Risikobereitschaft entscheidend

Weibchen und Männchen wurden zunächst mithilfe von Verhaltenstests auf der Skala von schüchtern bis mutig eingestuft. Anschließend durften Weibchen sich für eines von zwei Männchen, die sich äußerlich bis aufs Tüpfelchen glichen, entscheiden. Die Ergebnisse schienen eindeutig: Mutige Männchen haben stets die Nase vorn. Doch bei genauerer Betrachtung spielte auch die Risikobereitschaft der wählenden Weibchen in die Entscheidung mit hinein. Mutige Weibchen zeigten die stärkste Präferenz für mutige Männchen, während die Präferenz bei schüchternen Weibchen schwächer ausfiel.

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