Wirtschaft Wohin geht Apple mit dem iPad?

Mit dem neuen Betriebssystem iPad OS16 lassen sich auch sehr große Monitore in Verbindung mit einem neuen iPad per Multitasking
Mit dem neuen Betriebssystem iPad OS16 lassen sich auch sehr große Monitore in Verbindung mit einem neuen iPad per Multitasking nutzen.

Apple rollt den Markt mobiler Rechengeräte auf allen Ebenen auf: Neben dem Hype um die M1- und M2-MacBooks sorgt Apple jetzt mit einem neuem Betriebssystem für neue iPads für Aufmerksamkeit.

Es gibt gute Gründe, jetzt auf ein neues iPad mit neuem M-Prozessor für den Herbst anzusparen. Seit Jahren redet Apple zwar davon, dass vor allem die großen iPads Pro einen Ersatz für einen Laptop darstellen. Die Argumente waren bisher aber nicht überzeugend. Nun hat Apple für den Herbst ein frisches Betriebssystem, iPad OS16, vorgestellt. Es soll im September zugänglich sein; die öffentliche Beta-Version ist seit dem 11. Juli freigeschaltet, sofern man sich bei Apple als Beta-Tester registriert hat.

Hier wird endlich geliefert, was bisher fehlte: Zum einen die volle Nutzung externer Computermonitore, zum anderen ein vollwertiges Findersystem. Und vor allem: Eine neue Benutzeroberfläche, die konsequent auf variabel positionierbare Programmfenster setzt. Der Finder, also das was bei Microsoft „Explorer“ genannt wird, liefert die Grundorientierung auf einem normalen Rechner. Das neue iPad-OS bietet nun ähnliche Zugänge und beispielsweise die Option, Dateiendungen zu ändern.

Bedeutsamer aber ist das Fenstermanagement. Nutzer „echter“ Rechner aller Betriebssystemwelten sind seit Jahrzehnten an beliebig platzierbare Programmfenster gewohnt. Das soll ab Herbst der neue StageManager mit echtem Multitasking bieten. Programmfenster können per Touchscreen oder Maus justiert werden, passen sich aber auch intuitiv an bestimmte Konfigurationen an. Fenster können einander überlappen und gerade nicht genutzte Programmfenster werden am Bildschirmrand als Miniaturen verankert und können mit einem Antippen in den Vordergrund gebracht werden. Apps können auch nach Aufgaben oder Projekten angeordnet werden. Bis zu acht Apps sollen laut Apple parallel genutzt werden können. Einziger Wermutstropfen: Für den StageManager muss das iPad mit einem der neuen M-Prozessoren ausgerüstet sein, denn das Fenstermanagement samt parallel geöffneter Programme verbraucht einiges an Ressourcen und Arbeitsspeicher.

Damit all die Optionen flüssig genutzt werden können, ist ein separater Monitor fast Pflicht. Der darf bald eine Auflösung von bis zu gigantischen 6K, also 6000 Pixeln in der Horizontalen haben, jedenfalls wenn man Besitzer eines iPad Pro oder iPad Air ist. Dateien und Apps lassen sich dann per Drag & Drop von einem Display zum anderen bewegen. Zu einer solchen Konfiguration gehört natürlich auch eine externe Tastatur und eine Maus, da große Monitore nun mal nicht per Touchgesten gesteuert werden können. Viele weitere Verbesserungen betreffen die Zusammenarbeit in Gruppen, die Cloudanbindung, das Handling mit dem Safari-Browser und einen sehr aufgeräumten Start-Screen inklusive Zugriff auf vernetzte Geräte. Gamer werden sich über die SharePlay-Funktion freuen, mit denen Multiplayer-Spiele sehr leicht einzurichten sind. Alles in allem dürfte iPad OS 16 einen beeindruckenden Entwicklungsschritt darstellen. Besitzer eines aktuellen iPad kommen im Herbst automatisch in den Genuss des neuen Systems. Kompatibel sind alle Modelle des iPad Pro, das iPad Air ab Generation 3, das iPad ab Generation 5 und das iPad mini ab Generation 5. Geräte ohne M-Prozessor kommen aber nicht in den Genuss des komfortablen StageManagers.

Einen weiteren Schritt in der iPad-Evolution wird Apple wohl erst 2024 gehen. Nach Informationen meist gut informierter Insider wird es 2023 wohl „nur“ nochmals leistungsstärkere iPads geben. Erwartet wird auch ein Maxi-Display-Gerät mit 14 Zoll und Mini-LED. Das wäre größer als das bisher große 12,9-Zoll-iPad, hätte dann das Format eines normalen Notebook und könnte noch mehr Laptopnutzer zu einem Umstieg auf Apple verführen.

Erst für 2024 werden iPads mit einem Display aus organischen Leuchtdioden (OLED) erwartet. Für Profis aus dem Grafik- und Fotobusiness ist das eine gute Nachricht, aber auch bei aktuellen Apple-Displays mit einem Mini-LED-Display der iPad-Pro-Baureihe kann sich niemand über zu geringe Auflösung oder flaue Farben beklagen. In Sachen Leistungsfähigkeit wurde schon bei den ersten M1-iPads eine Form der „Überrüstung“ angemahnt. Mit dem neuen, leistungshungrigen neuen Betriebssystem sieht die zukünftige Ausstattung mit dem M2-Chip aber schon nicht mehr so übertrieben aus.

Wer aktuell mit einem neuen Mac liebäugelt, Student, Elternteil eines Studenten ist oder an einer Uni arbeitet, kann vom „Back to School“-Rabatt von Apple profitieren. Der bedeutet einen Preisnachlass zwischen 80 und 150 Euro beim Kauf eines MacBook Air, eines MacBook Pro, eines iMac oder eines iPad vom Typ Pro oder Air.

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