Wirtschaft Wechselbad der Gefühle

US-Präsident Donald Trump droht. Peking keilt zurück. Auf zarte Entspannungssignale folgt der nächste Wut-Tweet aus dem Weißen Haus. Kein Wunder, dass es an den Aktienmärkten seit Wochen auf und ab geht. Die weitere Entwicklung ist unberechenbar. „Bildlich gesprochen haben beide Seiten große Geschütze aufgefahren. Ob sie abgefeuert werden, bleibt ungewiss“, kommentiert Elmar Völker von der baden-württembergischen Landesbank (LBBW). Noch bestehe die Chance auf eine Annäherung am Verhandlungstisch. Patrick Franke von der hessisch-thüringischen Landesbank (Helaba) zeigt sich indes skeptisch, ob der US-Präsident sich mit kleineren Zugeständnissen der Handelspartner zufriedengibt. Edgar Walk vom Bankhaus Metzler hin meint: Wegen der im November anstehenden Kongresswahl in den USA habe Trump einen Anreiz, „seine Rhetorik noch zu verschärfen“. Morgen will der US-Senat die Vorstandsvorsitzenden von Facebook, Google und Twitter zum Umgang mit Kundendaten vernehmen, was an der Wall Street für Aufregung sorgen könnte. Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist am Mittwoch noch zu einer weiteren Anhörung einbestellt. Mit Spannung wird die Entwicklung der US-Inflationsrate im März erwartet, die am Mittwoch veröffentlicht wird. Wenn sie sich über 2 Prozent hält, steigt die Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Das könnte die Stimmung an den Aktienmärkten weiter eintrüben. Allerdings: Dem Euro-Raum könnte eine Ausweitung des Zinsgefälles Vorteile bringen, da es dem Dollar Auftrieb geben sollte. Eine Schwächung des Euro gegenüber dem Dollar erleichtert den Absatz europäischer Produkte auf dem Weltmarkt – wenn Trump nicht doch noch mit Strafzöllen dazwischen grätscht.

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