Sparen mit der Rheinpfalz Was die Nachtabsenkung der Heizung bringt

Heizkörper reagieren schneller auf eine Temperaturabsenkung als Fußbodenheizungen.
Heizkörper reagieren schneller auf eine Temperaturabsenkung als Fußbodenheizungen.

Geld sparen lässt sich beim Heizen, indem man nachts unter der warmen Decke und tagsüber bei längerer Abwesenheit die Temperatur in der Wohnung verringert.

Die Ersparnis ist größer als die Kosten für das Wiederaufheizen. Darauf macht die Verbraucherzentrale des Saarlandes aufmerksam. Nach den Erfahrungen der Verbraucherschützer bezweifeln allerdings viele Hausbesitzer und Mieter, dass man durch das zeitweise Absenken der Raumtemperatur Energie einsparen kann. „Ihre Annahme ist, dass man die gleiche Energie zum Aufheizen benötigt, wie man zuvor eingespart hat. Diese Annahme ist falsch“, sagt Energieberater Reinhard Schneeweiß.

Das hat mit dem Wärmeverlust zu tun, den es in beheizten Wohnungen gibt. Die Verbraucherzentrale veranschaulicht den Spareffekt am Beispiel einer Regentonne, die unten ein Loch hat. Wird oben kein Wasser nachgefüllt, sinke der Druck und es gehe unten weniger Wasser verloren, als wenn ständig neues Wasser eingefüllt wird. „Diese Differenz der Abflussmenge zwischen gefülltem System und teilentleertem System ist die reale Einsparung“, erläutert Experte Schneeweiß.

Kosten sinken um bis zu 12 Prozent

Eine verringerte Raumtemperatur hat demnach denselben positiven Effekt wie ein geringerer Wasserdruck. Über die gesamte Zeit der Absenkung gehe weniger Wärme verloren, als wenn eine aufgedrehte Heizung für eine konstant hohe Temperatur sorgt. Am Morgen und nach dem Nachhausekommen müsse also auch weniger Wärme neu hinzugefügt werden. „Damit erhält man eine Einsparung infolge der Nachtabsenkung oder Heizungsabschaltung“, so der Verbraucherschützer.

Bei konsequenter Nachtabsenkung können die Heizkosten in einem Einfamilienhaus um etwa 5 bis 12 Prozent sinken verglichen mit einem durchgängigen Heizbetrieb, berichten die Energieberater der Verbraucherzentralen. Am höchsten ist das Einsparpotenzial den Angaben zufolge in Gebäuden ohne Fassadendämmung. Die tatsächliche Einsparung hänge ab von der Wandstärke und deren Speicherfähigkeit.

Außerdem wirkt sich die Art der Heizung auf die Ersparnis aus: Heizkörper reagierten schneller auf eine Absenkung der Temperatur als zum Beispiel Fußbodenheizungen. „Hier ist eine Nachtabsenkung weniger sinnvoll“, so die Verbraucherzentralen.

Beide Stellschrauben nutzen

Die Raumtemperatur sollte möglichst über beide zur Verfügung stehenden Stellschrauben verringert werden, das heißt sowohl über die Nachtabsenkung der zentralen Heizungsanlage als auch über die Thermostatventile, rät Experte Schneeweiß. Bleiben die Ventile hingegen zum Beispiel auf der Stufe 3 stehen, öffneten sie sich, sobald die Zieltemperatur unterschritten wird – auch nachts und bei Abwesenheit. . Auf Stufe 3 werden rund 20 Grad Raumtemperatur erreicht.

Und wenn ich Mieter bin? An der zentralen Heizungsanlage lässt sich die Vorlauftemperatur regulieren und zeitlich an die Erfordernisse anpassen. Mieter, die selbst keinen Zugang zur Anlage haben, bleibt allerdings nur, mit dem Vermieter eine entsprechende Vereinbarung zu treffen. Mieter haben aber immerhin die Möglichkeit, die Temperatur in der Wohnung über die Heizkörper-Thermostate zu regulieren. Die Verbraucherzentrale empfiehlt programmierbare Thermostate. Damit könne die Raumtemperatur unterschiedlich für die verschiedenen Tages- und Nachtzeiten eingestellt werden.

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