Bahnverkehr Viel mehr Züge zwischen Freinsheim und Frankenthal

In Frankenthal Süd (Foto) haben die Züge aus Freinsheim Anschluss nach Ludwigshafen – bisher meist nur stündlich, ab Ende 2022 d
In Frankenthal Süd (Foto) haben die Züge aus Freinsheim Anschluss nach Ludwigshafen – bisher meist nur stündlich, ab Ende 2022 dann im Halbstundentakt.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 und damit acht Jahre später als im Konzept „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ geplant, sollen die Züge zwischen Grünstadt und Frankenthal im Halbstundentakt fahren. Möglich wird das durch den Umbau des Bahnhofs Kirchheim.

Als 1994 der Rheinland-Pfalz-Takt eingeführt wurde, gehörte der damals nicht zuletzt dank seinem Landrat Georg Kalbfuß (SPD) beim Thema öffentlicher Nahverkehr besonders engagierte Kreis Bad Dürkheim zu den größten Nutznießern. Zuvor gab es zwischen Neustadt und Grünstadt einen kommunal finanzierten Wochenendverkehr im Stundentakt, zwischen Frankenthal und Freinsheim fuhren sonntags gar keine Züge. Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt wurde zwischen Neustadt und Freinsheim ein täglicher Halbstundentakt eingeführt. Stündlich fährt seitdem eine Regionalbahn-Linie von Frankenthal über Freinsheim nach Grünstadt und – über die im Mai 1994 für den Reisezugverkehr reaktivierte Eistalbahn – weiter nach Eisenberg. Im Mai 1995 wurde diese Linie nach Ramsen verlängert, seit August 2001 fahren die Züge an Sonn- und Feiertagen bis zum Haltepunkt Eiswoog.

Meistfrequentierte Strecke hat die wenigsten Züge

Das neue stark verbesserte Fahrplanangebot führte zu einem teilweise spektakulären Anstieg der Fahrgastzahlen. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass es erstmals auch am Wochenende auf gerade für Ausflügler interessanten Strecken ein attraktives Fahrplanangebot gab. In einem Punkt wies der Fahrplan allerdings deutliche Defizite auf. Vom Knotenpunkt Freinsheim fahren die Züge nach Bad Dürkheim und nach Grünstadt halbstündlich, ausgerechnet auf der am stärksten frequentierten Strecke nach Frankenthal dagegen nur stündlich. Deshalb gibt es seit Langem Forderungen, auch auf dem Abschnitt zwischen Frankenthal und Freinsheim einen Halbstundentakt einzuführen. Dieser Halbstundentakt ist aber fahrplantechnisch mit der vorhandenen Infrastruktur nicht sinnvoll möglich. Heute fahren die Züge hier nur im Berufsverkehr zeitweise halbstündlich und dann nur in eine Richtung. Für einen vollwertigen Halbstundentakt mit optimalen Anschlüssen in Frankenthal beziehungsweise Frankenthal Süd an die S-Bahn wird ein Kreuzungsbahnhof in Kirchheim gebraucht. Ein Kreuzungsbahnhof erlaubt es zwei Zügen, sich zu begegnen und dank Weichen aneinander vorbei zu fahren. Eine solche Kreuzungsmöglichkeit hat es in Kirchheim früher einmal gegeben, sie wurde demontiert, als man in einer von Streckenstilllegungen und Abbau geprägten Zeit nicht damit rechnetet, dass es mit dem Zugverkehr auf solchen Zweigstrecken auch einmal wieder aufwärts gehen könnte.

Bauarbeiten sollen im Februar 2022 beginnen

Als vor gut 15 Jahren das Konzept „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ entwickelt wurde, gehörte dazu nicht zuletzt der Bau eines Kreuzungsbahnhofs in Kirchheim als Voraussetzung für einen Halbstundentakt zwischen Grünstadt und Frankenthal.

Der Bau dieses Kreuzungsbahnhofs hat sich vor allem wegen Komplikationen bei der Genehmigung der Pläne durch das Eisenbahnbundesamt immer weiter verzögert. Jetzt ist endlich ein Start der Bauarbeiten in Sicht. Sie sollen im Februar 2022 beginnen. Die Inbetriebnahme des Kreuzungsbahnhofs ist für den Fahrplanwechsel im Dezember 2022 vorgesehen.

Im Bahnhof Kirchheim liegt nur noch ein Gleis. Für einen Halbstundentakt von Grünstadt nach Frankenthal ist der Wiederaufbau des
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Bahn-Halbstundentakt: Riesenschritt nach vorn

Die Planungen für den Rheinland-Pfalz-Takt 2015 sahen vor, dass die bisher in Grünstadt endenden Züge aus Monsheim weiter nach Frankenthal fahren und die Fahrzeiten der Züge von und nach Ramsen um rund 30 Minuten verschoben werden. Dies würde umsteigefreie Fahrten beispielsweise von Bockenheim nach Frankenthal ermöglichen, allerdings Veränderungen auf der Eistalbahn bedeuten, die wohl auch Anpassungen im Busverkehr erfordern würden. Eine definitive Entscheidung ist hier noch nicht gefallen. Kommentar: Riesenschritt nach vorn

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