Wirtschaft Suchscheinwerfer: Blendgefahr nicht unterschätzen

Auch moderne Hochleistungsblendlichter an Autos können Passanten stark blenden.
Auch moderne Hochleistungsblendlichter an Autos können Passanten stark blenden.

Oft sieht man sie an rustikal oder martialisch anmutenden Geländewagen: Suchscheinwerfer, mit denen man etwa Gelände abseits des Asphalts ausleuchten oder in dunklen Straßen nach Hausnummern suchen kann.

Fahrzeuge, die an der Front nachträglich mit Suchscheinwerfern ausgerüstet wurden. – Ist das überhaupt erlaubt? „Ja, allerdings mit einigen Einschränkungen“, sagt Hans-Peter David von der Expertenorganisation Dekra. Er verweist unter anderem auf Paragraf 52 der Straßenverkehrszulassungsordnung.Die Montage eines Suchscheinwerfers von nicht mehr als 35 Watt: In Absatz 2 ist geregelt: „Ein Suchscheinwerfer für weißes Licht ist zulässig. Die Leistungsaufnahme darf nicht mehr als 35 Watt betragen. Er darf nur zugleich mit den Schlussleuchten und der Kennzeichenbeleuchtung einschaltbar sein.“

Zudem gilt Paragraf 17 der Straßenverkehrsordnung. Hier heißt es in Absatz 6, dass man Suchscheinwerfer nur kurz und nicht zum Beleuchten der Fahrbahn benutzen darf. „Werden diese Vorschriften eingehalten, ist der Anbau und Betrieb eines Suchscheinwerfers an Kraftfahrzeugen zulässig“, so Hans-Peter David.

Schwenkbar montiert?

Von den Scheinwerfern kann auch eine Blendgefahr ausgehen: Die genannten Einschränkungen haben ihren Grund: Denn sind in einem Suchscheinwerfer als Lichtquelle Gasentladungslampen oder LED-Module verbaut, lässt sich heutzutage mit 35 Watt sehr viel Licht erzeugen. Wird das in alle Richtungen schwenkbar am Auto montiert, wird schnell deutlich, welche Blendgefahr besteht.

„Üblicherweise bietet die vorgeschriebene beziehungsweise zulässige Anzahl von Abblendlicht- und Fernlichtscheinwerfern – ergänzt oftmals durch Nebel- und Kurvenlicht – ausreichende Sicht nach vorn und zur Seite“, sagt der Dekra-Lichtexperte. Keinesfalls dürfe eine weitere für diese Lichtfunktionen bauartgenehmigte Leuchte als Such- oder Arbeitsscheinwerfer angebaut sein.

Alternativtipp: Für solche Fälle einfach eine leuchtstarke Taschenlampe im Auto mitführen.

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