Bahnverkehr Schwierige Zeit für das Buchen von Bahntickets
Nach der Einigung von Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin auf Regeln für die Weihnachtsfeiertage während der Corona-Pandemie ist nun auch klarer, inwieweit Reisen möglich sind.
Normalerweise spricht gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen viel dafür, per Bahn zu reisen. Die Corona-Pandemie hat aber viele verunsichert. Zur Frage, wie hoch das Infektionsrisiko bei einer Zugfahrt ist, liegen keine eindeutigen Erkenntnisse vor. Derzeit gibt es nicht mehr als Indizien, die allerdings relativ deutlich auf ein eher geringes Infektionsrisiko in Zügen hindeuten. Dazu gehört vor allem, dass beim Zugbegleitpersonal der Deutschen Bahn (DB) der Anteil der Corona-Infizierten niedriger ist als bei anderen DB-Berufsgruppen. Wäre das Infektionsrisiko im Zug hoch, müsste das anders sein.
Infektionsrisiko höher, Unfallrisiko kleiner
Sicherlich ist das Risiko bei einer Zugfahrt aber größer als wenn man sich zu Hause isoliert. Wer überlegt, ob er über Weihnachten mit dem Zug oder mit dem Auto verreist, müsste bei einer rationalen Risikobetrachtung das wahrscheinlich höhere Infektionsrisiko im Zug auch gegen das eindeutig höhere Unfallrisiko im Straßenverkehr abwägen.
Um das Infektionsrisiko in den Fernzügen noch weiter zu reduzieren, hat die DB in der vergangenen Woche neue Regeln für die Platzreservierung eingeführt. Sie stellen sicher, dass nebeneinander liegende Plätze nur für Reisende reserviert werden, die – wie Paare oder Familien – zusammen reisen wollen. Ansonsten bleibt jeweils der Platz neben dem reservierten frei. In Abteilen werden sogar nur maximal zwei von sechs Plätzen reserviert. Damit ist aber lediglich sichergestellt, dass die betreffenden Plätze nicht reserviert werden. Dass sie auch tatsächlich frei bleiben, ist nicht garantiert, weil es keine Reservierungspflicht gibt und die Züge weiterhin frei zugänglich sind. In den meisten Fällen dürfte das kein Problem sein. Derzeit ist das Platzangebot, das mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember noch einmal aufgestockt werden soll, meist so viel größer als die Nachfrage, dass sich Reisende problemlos im Zug verteilen können. Eine Garantie dafür, dass das auch im Weihnachtsverkehr immer der Fall sein wird, gibt es allerdings nicht. Es ist aber wohl in diesem Jahr mit einer sehr viel geringeren Auslastung der Züge als sonst zu rechnen, weil der touristische Verkehr größtenteils ausbleiben dürfte.
Supersparpreis lieber meiden
Die Ungewissheit, wie sich die Lage in den nächsten Wochen entwickelt, kann auf jeden Fall ein Grund sein, Bahnfahrkarten zu meiden, die sich nicht stornieren lassen. Das ist der Fall bei den Supersparpreis-Tickets, die am preisgünstigsten, dafür aber generell nicht stornierbar sind. Ein Supersparpreis-Ticket sollte derzeit nur buchen, wer bereit ist, das Ticket gegebenenfalls verfallen zu lassen. Bei einem Supersparpreis-Ticket beispielsweise für den direkten Eurocity von Kaiserslautern nach Stuttgart, das mit Bahncard 25 nur 14,90 Euro kostet, ist das kein allzu großer Verlust. Allerdings kostet das Sparpreis-Ticket in diesem Fall nur 3 Euro mehr. Wenn man es vor dem ersten Geltungstag storniert, bekommt man (nach Abzug von 10 Euro Stornierungsgebühr) immerhin noch einen Gutschein über 7,90 Euro. Bei teureren Fahrkarten gilt erst recht, dass der Supersparpreis derzeit nicht zu empfehlen ist, weil dann sehr viel höhere Beträge auf dem Spiel stehen.