Wirtschaft Schwierige Bilanzsaison

Gewinnprognoserücknahmen von BASF und Daimler haben lange Schatten auf die bevorstehende Bilanzsaison geworfen. Offiziell wird diese am Donnerstag von SAP eröffnet, als erster Konzern aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) legt der Software-Riese detaillierte Ergebnisse für das zweite Quartal vor. In den USA geht es diese Woche schon richtig rund: Die Großbanken Citigroup, JP Morgan, Wells Fargo, Goldman Sachs, Bank of America und Morgan Stanley öffnen ihre Bücher. Hinzu kommen die Quartalsberichte des Penaten-Herstellers Johnson & Johnson sowie der Technologiekonzerne Microsoft und Ebay.

Die Bilanzberichte werden zeigen, wie stark sich der Handelsstreit und die weltweite Konjunkturabkühlung tatsächlich auf die Geschäfte der Unternehmen auswirken. In Deutschland leidet vor allem die Industrie darunter, dass die von den USA verhängten Einfuhrzölle auf chinesische Produkte das Wachstum in der Volksrepublik dämpfen. Wie sich der für deutsche Unternehmen so wichtige Absatzmarkt zuletzt entwickelt hat, werden am Montag offizielle Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal zeigen. Die meisten Analysten erwarten zwar nur einen leichten Rückgang der Wachstumsrate von 6,4 Prozent im ersten Quartal auf 6,2 Prozent. „Doch diese Zahlen sollten mit Vorsicht interpretiert werden. Die Konjunkturindikatoren und vor allem die diversen Konjunkturprogramme der Regierung deuteten darauf hin, dass sich die Wirtschaft in einem deutlich schlechteren Zustand befindet“, so Christoph Balz von der Commerzbank. Neue Einschätzungen von Analysten zum Zustand der deutschen Konjunktur werden am Dienstag in Form des Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung veröffentlicht.

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