Unternehmen SAP: Rücktritt im Vorstand nach internem Eklat
Das hat Europas größtes Softwareunternehmen am Dienstag mitgeteilt. Müller und der Aufsichtsrat hätten sich einvernehmlich auf sein Ausscheiden geeinigt. „Bei einer vergangenen Firmenveranstaltung kam es zu einem Ereignis, bei dem ich mich unangemessen verhalten habe“, teilte Müller mit. Er bedauere, dass er unüberlegt gehandelt habe und entschuldige sich aufrichtig bei allen involvierten Personen, so Müller. Sein Verhalten habe nicht die Werte bei SAP widergespiegelt. „Ich übernehme die volle Verantwortung und denke, dass mein Rücktritt das Beste für das Unternehmen ist“, teilte Müller mit.
Details zu dem Vorfall nannten das Unternehmen und eine Sprecherin auch auf Nachfrage nicht.
Aufsichtsratschef Pekka Ala-Pietilä, in dieser Funktion seit Mitte Mai Nachfolger von Unternehmens-Mitbegründer Hasso Plattner, dankte Müller in der Mitteilung „für seine signifikanten Leistungen“.
Mehrere Vorstandswechsel
Müller arbeitet seit 2013 bei SAP und ist seit 2019 Mitglied des Vorstands. Übergangsweise wird SAP-Chef Christian Klein die Verantwortung für den größten Teil von Müllers Vorstandsbereich Technologie und Innovation übernehmen. Müllers Aufgaben mit Schwerpunkt Kundenservice bekommt Vorstandsmitglied Thomas Saueressig übertragen.
Zuletzt hatte es bereits mehrere Wechsel im Vorstand des Dax-Konzerns gegeben: Zum 31. August haben Scott Russell und Julia White das Gremium verlassen. Mit dem Ausscheiden von Julia White sollte der Vorstand gestrafft werden, der eigenständige Vorstandsbereich Marketing und Solutions ist weggefallen. Die Suche nach einem Nachfolger für Chief Revenue Manager (Strategie und Analyse) Russell läuft, teilte eine Sprecherin am Dienstag auf Anfrage mit.
17.000 Mitarbeiter in der Rhein-Neckar-Region
SAP mit Hauptsitz Walldorf hat weltweit rund 105.000 Beschäftigte, davon etwa 17.000 in der Rhein-Neckar-Region.