Wirtschaft S-Bahn fährt morgen planmäßig

Pfälzer Zugverkehr heute stark reduziert – Viele Lokführer haben genug vom Streik

Ludwigshafen

. Wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL ist heute das Zugangebot in der Pfalz massiv reduziert. Morgen fährt aber zumindest die S-Bahn Rhein-Neckar voraussichtlich wieder nach dem regulären Fahrplan. Erleichtert wird der Übergang zum Regelfahrplan nach dem auf heute Abend vorgezogenen Ende des GDL-Streiks wahrscheinlich dadurch, dass auch immer mehr in der GDL organisierte Lokführer die Nase voll von dem Streik haben, der für sie gerade am Wochenende mit deutlichen finanziellen Einbußen verbunden ist. Wie anderswo in Deutschland haben sich auch in der Rhein-Neckar-Region gestern weitere Lokführer zum Dienst gemeldet. Der morgen gültige Nahverkehrsfahrplan soll heute voraussichtlich im Laufe des Tages im Internet unter www.bahn.de/aktuell abrufbar sein. Heute fahren zwar sehr viel weniger Züge als an den vergangenen Tagen, aber deutlich mehr als während des GDL-Streiks am 18. und 19. Oktober. Als die GDL im Oktober völlig überraschend erstmals an einem Wochenende streikte, war das Zugangebot bei der S-Bahn Rhein-Neckar drastisch reduziert worden. Da der Streikaufruf dann aber schon damals von weniger Lokführern befolgt wurde als erwartet, hat die Deutsche Bahn (DB) schon für heute ein deutlich besseres Zugangebot in der Pfalz geplant als am 18./19. Oktober. Auf der S-Bahn Linie von Germersheim über Speyer nach Mannheim plant die DB sechs Zugpaare, die etwa im Zwei-Stunden-Takt fahren. Auf der Linie von Mannheim über Ludwigshafen und Neustadt nach Kaiserslautern ist das geplante Angebot noch deutlich größer, es gibt aber keinen klaren Takt. Ab Ludwigshafen Mitte nach Neustadt fahren Züge um 9.58, 10.58 und 11.58 Uhr, zurück ab Neustadt fährt aber laut dem Ersatzfahrplan kein Zug zwischen 18.05 Uhr und 22.10 Uhr. Einen Zwei-Stunden-Takt gibt es auf der Regionalbahn-Linie von Mannheim über Frankenthal nach Mainz. Im Zwei-Stunden-Takt fahren auch die Züge zwischen Frankenthal und Grünstadt. Zwischen Neustadt und Grünstadt fahren sechs Zugpaare, weitere vier auf dem Abschnitt Neustadt–Freinsheim. Auf der Strecke von Neustadt über Landau nach Karlsruhe fällt der Regional-Express aus, es fahren nur wenige Regionalbahn-Züge zwischen Neustadt und Karlsruhe, deutlich mehr zwischen Neustadt und Landau. Auf den Strecken von Wörth nach Lauterburg und von Winden nach Bad Bergzabern fahren Züge im Stundentakt, zwischen Landau und Annweiler dagegen nur im Zwei-Stunden-Takt. Auf den Strecken von Landstuhl nach Kusel, von Kaiserslautern nach Bad Kreuznach und Lauterecken sowie von Pirmasens über Zweibrücken nach Saarbrücken fahren zwischen vier und sechs Zugpaare, etwas mehr sind es mit neun zwischen Kaiserslautern und Pirmasens. Dank des Streikendes schon am heutigen Abend gibt es nun doch einen halbwegs geeigneten Kontext für ein DB-Sonderangebot zum Mauerfall-Jubiläum. Ein GDL-Streik am Sonntag hätte die nur morgen erhältlichen Fahrkarten fast schon als ein Stück Realsatire erscheinen lassen. Ausschließlich morgen bietet die DB als „Mauerfall-Spezial“ eine Fahrkarte für 25 Euro an, die für Reisen in der Zeit vom 12. November bis zum 1. Dezember gilt. Die Konditionen entsprechen dabei in etwa denen der Sparpreis-Tickets. Die Fahrkarten sind also an einen Zug gebunden und kontingentiert. Bei einem ähnlichen Angebot zum Mauerfall-Jubiläum vor fünf Jahren waren die Kontingente so groß, dass die Chancen, eines dieser Tickets zu ergattern, relativ groß waren. Erhältlich sind die Tickets sowohl im Internet, als auch am Automaten und am Fahrkartenschalter. Gebraucht wird bei der Buchung allerdings eine gewisse Dosis Zuversicht, dass am Reisetag nicht wieder die GDL streikt.

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