Bahnverkehr Rhein-Neckar-S-Bahn künftig bis Karlsruhe

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Die Triebwagen der Baureihe 425, die derzeit auf der Linie S 6 eingesetzt werden (hier in Frankenthal Süd), bleiben auch nach ihrer Ablösung auf der S 6 durch neue Mireo in der Rhein-Neckar-Region.

Züge der S-Bahn Rhein-Neckar, die derzeit in Germersheim enden, sollen ab Ende 2023 stündlich weiter über Wörth nach Karlsruhe fahren. Dadurch ergeben sich neue Direktverbindungen beispielsweise von Ludwigshafen nach Bellheim.

Die Versammlung des für den regionalen Schienenverkehr im südlichen Rheinland-Pfalz zuständigen Zweckverbands gab am Donnerstag grünes Licht für die entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen. Die zusätzlichen Zugleistungen können über eine Mehrkilometerklausel im laufenden S-Bahn-Vertrag bestellt werden.

Auf der Strecke von Germersheim nach Wörth fährt auch künftig im Stundentakt ein Stadtbahn-Zug in die Karlsruher Innenstadt, der alle Halte bedient. Anstelle der derzeitigen zusätzlichen Stadtbahn-Eilzüge, die nur einen Teil der Halte bedienen, fahren ab Ende 2023 die Rhein-Neckar-S-Bahn-Züge, wobei die bisherige Angebotslücke am Vormittag geschlossen wird. Montags bis freitags ergibt sich dadurch zwischen 8 Uhr und 19.30 Uhr für die größeren Stationen ein etwa halbstündliches Angebot. Größter Vorteil ist, dass es regelmäßig Direktverbindungen beispielsweise von Speyer nach Wörth oder von Ludwigshafen nach Bellheim gibt. Für die Rhein-Neckar S 3 ist dann ab Ende 2023 Karlsruhe sowohl Ausgangs- als auch Endpunkt. Die Linie verläuft von Karlsruhe über Bruchsal, Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen, Speyer und Germersheim nach Karlsruhe.

Aktuelle S-6-Triebwagen bleiben in der Region

Die für die Verlängerung der S 3 über Wörth nach Karlsruhe erforderlichen Fahrzeuge stehen auch deswegen zur Verfügung, weil sich der Zweckverband in Kaiserslautern mit der Deutschen Bahn (DB) darauf geeinigt hat, Triebwagen, die Ende 2021 auf der Linie S 6 von Mannheim über Frankenthal nach Mainz frei werden, weiterhin in der Rhein-Neckar-Region zu behalten. Auch dafür gab die Versammlung des Zweckverbands am Donnerstag grünes Licht. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 kommen auf der S 6 neue Triebwagen vom Typ Mireo (Baureihe 463) zum Einsatz. Sie lösen die bisher eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 425 ab. 14 dadurch frei werdende Triebwagen der Baureihe 425 sollen auch künftig in der Rhein-Neckar-Region eingesetzt werden und zwar elf davon in Rheinland-Pfalz und drei in Baden-Württemberg.

Die 14 Triebwagen sollen teilweise eine Kapazitätsaufstockung bei weiteren Zügen ermöglichen. Teilweise lösen sie auch ältere Fahrzeuge ab, die im Unterschied zu den Rhein-Neckar-Triebwagen kein Renovierungsprogramm durchlaufen haben. Auf diese Fahrzeuge, die teilweise aus dem Saarland kommen, wurde zurückgegriffen, als im Kontext der Ludwigshafener Hochstraßenkrise ein Programm zur Aufstockung der S-Bahn-Kapazität aufgelegt wurde. Die für die S-Bahn Rhein-Neckar zuständigen Aufgabenträger hatten offenbar großes Interesse daran, die renovierten Fahrzeuge in der Metropolregion zu halten. Triebwagen der Baureihe 425 sind derzeit durchaus noch gefragt. Zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember werden sie einen großen Teil des Verkehrs auf der neu elektrifizierten schwäbischen Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen übernehmen.

Kommentar: Planung mit Perspektive

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