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Das Asus macht als Tablet und als Notebook eine gute Figur.
Das Asus macht als Tablet und als Notebook eine gute Figur.

2-in-1-Begleiter, die zugleich als Tablet und Notebook dienen, sind vielseitig und praktisch. Das Vivobook 13 Slate OLED macht hier vieles richtig, das bei Konkurrenten vermisst wird.

Tablets sind zum Surfen angenehm. Aber wenn es etwas ernster zugehen soll, braucht es Tastatur und Maus. Das funktioniert mit fast jedem Android-Tablet. Die lassen aber die Software-Klassiker der Windows-Welt vermissen. Das neue Vivobook von Asus setzt deshalb auf eine Lösung mit Touchscreen, Tastatur und Windows 11. Als erstes fällt schon im Namen die Displaytechnik auf: Asus gönnt dem mobilen Gerät einen 13,3-Zoll-Bildschirm im 16:9-Format mit organischen Leuchtdioden – das perfekte Format für alle Streaming-Liebhaber. Das OLED-Display sorgt für hohen Farbumfang und herausragende Kontraste einschließlich HDR10 beim Betrachten von Filmen. Anders als bei LED-Displays mit ihrer selektiven Hintergrundbeleuchtung kann hier jeder einzelne Pixel mit unterschiedlicher Helligkeit angesteuert werden. Die Größe des Displays bietet einen Kompromiss aus üblichem 12-Zoll-Tablet und 14- oder 15-Zoll-Laptop.

Wer professionellere Ansprüche an die Farbtreue stellt, wird sich freuen, dass die OLED-Technik mit einer Pantone-Validierung gekoppelt ist, die sich am weit verbreiteten Pantone-Farbsystem orientiert. Immerhin lässt sich dank Windows auch ohne Probleme das Adobe-Paket aus Photoshop, Illustrator und InDesign installieren. Zum Kennenlernen gibt es das Abonnement beim Kauf eines Vivobook einen Monat gratis.

Für angenehm flüssiges Arbeiten mit solchen anspruchsvolleren Programmen sorgt ein Intel Pentium Silver N6000 als Prozessor, der Anfang 2021 für preisgünstigere Laptops auf den Markt gebracht wurde. Der arbeitet äußerst stromsparend und kommt auf Grund seiner 10-Nanometer-Architektur auch ohne aktive Kühlung aus. In Leistungsvergleichen schneidet der Prozessor immerhin besser ab als ein Intel Core i3-3110M. Auch ein Intel Core i5-1135G7 muss sich vor allem wegen schnellerer Taktraten beim Hauptprozessor und Grafikprozessor geschlagen geben. Das bedeutet zwar keine Höchstleistungen, aber flottes Arbeiten auch bei der Bildbearbeitung. Die Grafik wird wie üblich bei solchen kompakten Chips von einer integrierten Grafikeinheit übernommen.

Der Arbeitsspeicher bietet je nach Modell vier oder acht Gigabyte. Das Speichermedium für Dateien und System fasst entweder 128 oder 256 Gigabyte. Nutzerfreundlich ist der eingebaute Micro-SD-Slot. Weniger oft genutzte Dateien können so günstig auf einer Speicherkarte ausgelagert werden. Da gibt es 512-GB-Modelle von SanDisk oder Samsung bereits für 60 bis 80 Euro. Immerhin zwei USB-C-Ports und eine Audiobuchse lassen das Vivobook anschlussfreudig erscheinen. Das Internet wird kabellos per WiFi-6 erreicht. Je eine Kamera auf Vorderseite und Rückseite nehmen Fotos und Videos mit fünf oder 13 Megapixeln auf. Damit ist das Vivobook auch besser als mancher große Laptop mit schwächelnder Kamera für die Videomeetings der Zukunft eingerichtet.

Drei kombinierbare Nutzungsvarianten bieten sich an: der klassische Tabletmodus mit Touchscreen und den üblichen Fingergesten, das Arbeiten wie mit einem Laptop per Anstecktastatur und für Kreative aller Lager der Einsatz mit dem Asus Pen 2.0. Der unterscheidet Bewegungen sehr sensibel mit 12 Bit Auflösung, also 4096 Druckstufen. Vier Stiftspitzen simulieren unterschiedliche Bleistift-Härten. Die Abtastrate beträgt 266 Hertz. Damit lässt sich also auch schnell schreiben, skizzieren oder ein Foto retuschieren.

Die Anstecktastatur mit großem Touchpad ist zugleich Schutzhülle. Ein 170-Grad-Kickstand macht das Vivobook auch noch zum perfekten Präsentationsgerät. Verbaut ist ein 50-Wh-Akku, der in etwa 40 Minuten wieder zu 60 Prozent nachgeladen werden soll. Die Einschalttaste dient optional auch als Fingerabdruckscanner. Und das Display ist mit Corning Gorilla Glas geschützt.

Asus verkündete zwar offiziell, dass das Vivobook „ab sofort“ zu einem Preis ab 599 Euro erhältlich sei. Zu kaufen ist es aktuell aber noch nicht, was den gegenwärtig in der Branche üblichen Lieferproblemen geschuldet sein dürfte. Bis Weihnachten haben wir aber noch ein paar Wochen Zeit.

Asus wird mit diesem Gerät sicher der Surface-Familie von Microsoft Käufer abspenstig machen. Das Pro-7-Modell von Microsoft hat mit 12,3 Zoll ein etwas kleineres Display – was aber in der Fläche einen merklichen Unterschied macht. Die Kameraausstattung fällt etwas weniger üppig aus. Preis und Leistung bei Surface und Vivobook unterscheiden sich nicht dramatisch. Dafür hat Asus aber beim Display und beim Zeichenstift eindeutig die Nase vorne. Das Surface Pro 8 ist etwas größer und bietet neben der Intel-i5-Ausstattung sogar eine Version mit Intel-i7-Prozessor. Dafür müssen aber bei 8 oder 16 GB Arbeitsspeicher und 256 GB SSD zwischen etwa 1250 und 1650 Euro bezahlt werden.

Eingefleischte Apple-Fans werden sich vom Vivobook nicht abtrünnig machen lassen. Wer aber ein neues, großes iPad Pro mit 12,9-Zoll-Display als Option für die Weihnachtswunschliste ins Auge fasst, sollte neben den etwa 1200 Euro für eine 256-GB-Version bedenken: Hier gibt es keinen praktischen Kickstand, die üblich sparsam ausgelegten Anschlüsse und eine „Übermotorisierung“, der das Betriebssystem nicht gewachsen ist. Apples iPad-OS ist ein klug aufgebohrtes Smartphone-Betriebssystem. Windows mag dagegen zwar kein Sex-Appeal haben, es macht aus einem Konvertible wie dem Vivobook aber immerhin einen echten Laptop.

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