Wirtschaft Niki-Übernahme: Verhandlungen nur noch mit IAG

«Wien/Frankfurt.» Die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki soll einem Insider zufolge an die britisch-spanische Luftfahrt-Holding IAG verkauft werden.

Der Konzern, zu dem neben British Airways und Iberia auch der spanische Billigflieger Vueling gehört, sei der letzte verbliebene Bieter, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag habe IAG die höchste Offerte abgegeben. Der Gläubigerausschuss hatte zuvor entschieden, die Verkaufsverhandlungen vorerst exklusiv mit einem Bieter fortzusetzen, wie ein Sprecher des Niki-Insolvenzverwalters Lukas Flöther gestern sagte. Den Namen nannte er nicht. Niki-Gründer Niki Lauda gab sich geschlagen. „Ich bin nicht mehr im Rennen“, sagte der Ex-Rennfahrer der österreichischen Zeitung „Die Presse“. Neben IAG und Lauda hatten auch die Reisekonzerne Thomas Cook und Tui ihren Hut in den Ring geworfen. Thomas Cook habe den Zuschlag nicht erhalten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Zeit drängt: Der neue Eigentümer muss schon ab Januar die Gehälter der rund 1000 Niki-Mitarbeiter zahlen und den Flugbetrieb finanzieren. Im Bieterverfahren für die Übernahme der maroden italienischen Fluggesellschaft Alitalia zeichnet sich eine Einigung mit der Lufthansa ab. „Was die Zukunft von Alitalia betrifft, scheint der Zielort Deutschland zu sein“, schrieb die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ gestern. Zwar gebe es noch Differenzen beim Kaufpreis und bei den geplanten Stellenstreichungen, aber die Positionen näherten sich an. Deutschlands größte Fluggesellschaft will dem Bericht zufolge nur die Sparte Flüge von Alitalia übernehmen, nicht aber den Bereich Wartung. Von den 8000 Stellen in der Flugsparte wolle die Lufthansa 6000 erhalten. Die Alitalia, die alles in allem rund 11.500 Menschen beschäftigt, schreibt seit Jahren Verluste und steht daher zum Verkauf.

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