Wirtschaft Neuseeland lässt 126 000 Rinder schlachten

«Wellington.» Wegen der grassierenden Infektionskrankheit Mycoplasma bovis hat die neuseeländische Regierung die Schlachtung von 126.000 Rindern angeordnet.

Die Entscheidung sei getroffen worden, um „den Kern unserer Wirtschaft zu schützen – die Landwirtschaft“, sagte Premierministerin Jacinda Ardern gestern in Wellington. Sie sprach von einem „harten Signal“. „Niemand möchte eine Massenschlachtung, aber die Alternative ist, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet“, sagte Ardern. Ziel sei es, die Infektion komplett auszurotten. Bislang wurde die Krankheit auf 40 Höfen nachgewiesen. Die Regierung rechnet aber damit, dass 192 weitere Betriebe in die Maßnahme einbezogen werden könnten. Die Schlachtungen sollen schrittweise in den kommenden beiden Jahren erfolgen und umgerechnet 528 Millionen Euro kosten. Mycoplasma bovis ist die Tuberkulose bei Rindern und wird durch das Bakterium Mycobacterium bovis verursacht. Symptome für die Krankheit sind Euterinfektionen, Lungenentzündungen und Arthritis. Die Infektion hat keine Auswirkungen auf Milch und Fleisch für den menschlichen Verzehr, sind sich Experten sicher. Seit dem Ausbruch der Krankheit vor zehn Monaten wurden bereits 26.000 Rinder getötet. Bei der geplanten Massenschlachtung werden auch gesunde Tiere getötet. „Die Mehrheit der Tiere, die wir schlachten, ist gesund – das ist ein nötiger und unglücklicher Schritt, weil wir bis jetzt noch keinen Test haben, der die betroffenen Tiere zweifelsfrei identifiziert“, sagte Landwirtschaftsminister Damien O`Connor.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x