Ukraine-Krieg Nach Kritik: Ritter Sport will Gewinn aus Russland spenden
Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, ließ das Unternehmen Anfang der Woche wissen. In sozialen Medien löste Ritter Sport damit eine Welle des Unmuts aus. „Quadratisch. Praktisch. Blut“, twitterte etwa Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland. Es gab wüste Beschimpfungen und Boykott-Aufrufe.
Nun hat das Unternehmen reagiert: „Wir verurteilen die grausame Aggression der russischen Armee in der Ukraine aufs Schärfste und wünschen uns genau wie Ihr, dass diese endlich aufhört“, teilte Ritter Sport per Twitter mit. „Daher spenden wir jeglichen Gewinn aus dem laufenden Russland-Geschäft an humanitäre Hilfsorganisationen.“ In Richtung der Boykott-Aufrufe schrieb das Unternehmen, man sei sich bewusst, dass man damit niemanden umstimmen könne. „Uns ist es aber wichtig, unsere Beweggründe mit Euch offen und ehrlich zu teilen.“
Nach Deutschland ist Russland der wichtigste Absatzmarkt für Ritter Sport. Der Marktanteil in Russland liegt nach Firmenangaben bei 7 Prozent. Am Gesamtumsatz von Ritter Sport machten die Russland-Geschäfte etwa 10 Prozent aus.
Ein Stopp der Lieferungen hätte zur Folge, dass die Produktion drastisch heruntergefahren müsste, „und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen“ habe. Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen.
Weiter wie bisher könne es jedoch nicht gehen, teilte das Unternehmen mit. Daher seien sämtliche Investitionen in Russland sowie Werbung „bereits seit einigen Wochen“ gestoppt.