Wirtschaft MVV Energie investiert stark

Neben ihrem Müllheizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel in Mannheim (Foto) betreibt die MVV mehrere solcher Anlagen in England
Neben ihrem Müllheizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel in Mannheim (Foto) betreibt die MVV mehrere solcher Anlagen in England. In Schottland baut sie derzeit ein weiteres.

«Mannheim». Der Mannheimer Versorger MVV Energie AG hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18, das am 30. September endet, deutlich mehr investiert als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Das geht aus den gestern veröffentlichten Zahlen zum Dreivierteljahr hervor. Das Unternehmen steckte 101 Millionen Euro in Wachstumsgeschäftsfelder, im Jahr davor waren es 46 Millionen Euro gewesen. Dazu zählt die MVV das zum Segment „neue Energien“ zählende Umweltgeschäft, zu dem mehrere Müllheizkraftwerke in England bedeutend beitragen. In den Bestand der eigenen Anlagen flossen 113 (Vorjahr: 82) Millionen Euro. Unterm Strich war das eine Zunahme der Investitionen um 67 Prozent. Einer der größten Einzelbrocken unter den aktuellen Investitionen ist die Anbindung des Heizkraftwerks der MVV auf der Friesenheimer Insel an das Mannheimer Fernwärmenetz. Bisher wurde das Fernwärmenetz, das auch Teile von Speyer versorgt und bis nach Heidelberg reicht, ausschließlich aus dem Steinkohlekraftwerk der GKM AG im Mannheimer Süden gespeist. Es ist ein Gemeinschaftskraftwerk von RWE, Essen, EnBW, Karlsruhe, und MVV. Bei den Kennzahlen Umsatz, bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und bereinigter Überschuss der Berichtsperiode musste die MVV Rückgänge hinnehmen: Der Umsatz sank um 5 Prozent auf 2,97 (Oktober bis Juni 2017: 3,14) Milliarden Euro, das bereinigte Ebit verringerte sich um 7 Prozent auf 232 (250) Millionen Euro, der Periodenüberschuss schrumpfte um 13 Prozent auf 109 (125) Millionen Euro. Allerdings seien in den Berichtszeitraum geplante Anlagenstillstände für Instandhaltungsmaßnahmen gefallen, die im Vorjahr erst im vierten Quartal erfolgt seien, hieß es. Im vollen Jahr glichen sich die Zahlen deswegen wieder aus. Für das volle Jahr erwartet die MVV ein Ebit leicht über demjenigen des Vorjahres mit 224 Millionen Euro. Zum 30. Juni beschäftigte der börsennotierte Energieversorger mit mehreren Stadtwerke-Beteiligungen 5949 Mitarbeiter, 38 weniger als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres.

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