Aschheim Modeunternehmen Escada wird teilweise geschlossen

In Aschheim bei München sitzt die Firmenzentrale des Modeunternehmens.
In Aschheim bei München sitzt die Firmenzentrale des Modeunternehmens.

Das insolvente Modeunternehmen Escada SE wird teilweise geschlossen. Andere Teile übernimmt der bisherige Investor Regent.

Das hat die Kanzlei des Insolvenzverwalters Christian Gerloff am Montag bestätigt. „Die nicht übernommenen Aktivitäten, darunter sieben der acht eigenen Escada-Stores in Deutschland, werden Ende Februar 2021 eingestellt“, teilte Gerloff mit. Escada betreibt im Outlet in Zweibrücken ein Geschäft. Erhalten bleibe nur die Filiale in München. Gut 100 der bisher 180 Mitarbeiter der SE verlieren ihren Job.

Der US-Finanz-Investor Regent hatte Escada 2019 übernommen. Die Insolvenz vom September 2020 betrifft nur einen Teil des Modeherstellers. Wie aus Unternehmenskreisen zu hören ist, gehörten der Escada SE zwar Design, Marketing, ein Teil des Vertriebs und die acht Geschäfte, aber nicht die Markenrechte. Diese liegen demnach in einer anderen, nicht von der Insolvenz betroffenen Gesellschaft des Investors Regent. Damit blieben Gerloff mehrere Optionen: den Geschäftsbetrieb komplett einzustellen, die insolvente Gesellschaft zurück an Regent zu verkaufen oder eine Mischform. Diese wurde nun realisiert.

Escada hat bereits 2009 eine Insolvenz durchlebt. Damals wurde das Unternehmen an die indische Unternehmerin Megha Mittal verkauft, die es an Regent abgab. Escada gehörte in den 1990er-Jahren zu den weltweit größten Marken für luxuriöse Damenmode und machte Umsätze in Milliardenhöhe.

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