Wirtschaft Mobiler Allzweckbeamer

Dieser Projektor lässt sich wie ein Lampenstrahler schwenken.
Dieser Projektor lässt sich wie ein Lampenstrahler schwenken.

Er ist klein und mit 830 Gramm leicht. Er sieht nicht aus wie ein Videoprojektor, sondern eher wie ein Designer-Deckenstrahler. Und er ist sehr flexibel. Der Samsung The Freestyle hat das Zeug zum Kultgerät.

Das projizierte Bild darf bis zu 100 Zoll groß sein; der Projektionsabstand beträgt dann etwa 2,7 Meter. Die Auflösung liegt bei Full-HD, also 1920 x 1080 Pixel, und nicht beim sich langsam auch im Beamerbereich etablierenden 4K-Standard. Angesichts der Größe des Gerätes und des moderaten Preises ist das verständlich. Anschlüsse gibt es zum Laden per USB und für eine HDMI-Kabelverbindung. WLAN steht auch zur Verfügung, so dass Videos kabellos empfangen werden können.

Um eine präzise Ausrichtung des Beamers auf die Wand muss man sich nicht kümmern. Er verfügt über eine automatische Keystone-Regelung. Wird das Bild also leicht schief projiziert, erkennt der Beamer das und korrigiert das Bild hin zu einem sauberen Rechteckformat. Einen Schritt weiter geht noch die eingebaute Auto Levelling-Funktion. Wird das Bild auf eine leicht unebene Fläche projiziert, erkennt die Software das auch und korrigiert das Bild entsprechend. Dieser Komfort ist vor allem für Nutzer interessant, die den Projektor auch unterwegs nutzen und den Projektor nicht fest installiert im Zimmer prangen haben wollen. Die Konstruktion mit Drehständer erlaubt sogar eine Projektion an die Zimmerdecke, wenn man entspannt im Bett liegend einen Film sehen will. Mobilität garantiert auch der Stromverbrauch. Denn statt das Ladegerät zu nutzen, kann der Samsung auch mit einer externen Powerbank betrieben werden. Beim Camping kann das praktisch sein. Bilder und Videos lassen sich auch per Stick oder SSD direkt über die USB-C-Buchse einspeisen. Die äußere weiße Hülle ist aus elastischem Silikon. Der Beamer bekommt also keine Kratzer, zerkratzt aber auch nicht den Tisch, wenn er mal kopfüber abgestellt wird.

Die Helligkeit des Gerätes ist mit 550 Lumen eher bescheiden. Der Raum sollte bei größerer Projektionsdiagonale dunkel sein. Nur wenn man sich im Bereich zwischen 30 und 50 Zoll bewegt, darf es etwas heller sein. Die LED-Beleuchtung lässt sich ohne Videoeinspeisung auch als Ambientlight nutzen. Das Leuchtmittel kann nicht ausgetauscht werden, soll aber etwa 20.000 Stunden durchhalten, was bei einem Film pro Tag immerhin für gut 25 Jahre reicht. Die ins Gehäuse verbauten 5-Watt-Lautsprecher sind zwar klein, liefern aber angenehmen Sound mit 360-Grad-Abstrahlung. Eine Surroundanlage ersetzt das natürlich nicht.

Die Fernbedienung ist klein und muss mit wenigen Bedienelementen auskommen. Das ist kein Problem, weil Samsung seinem Beamer mit Tizen die gleiche Bedienoberfläche samt Apps gegönnt hat, wie sie auch bei Fernsehgeräten zum Einsatz kommt. Beim Switchen durch die Menüstruktur zeigt sich der Beamer aber etwas träge. Programm- und Quellenwechsel dauern schon einige Sekunden. Bequemer geht es per Smartphone, auf dem die App „SmartThings“ installiert ist. Die ersetzt die Fernbedienung und ist durch das Display übersichtlicher zu nutzen. Als smarte Bedienassistenten für Sprachsteuerung sind Bixby von Samsung und Amazons Alexa installiert. Das Mikro lässt sich aber ausschalten.

Fazit: Dieser kompakte Beamer ersetzt keine professionelle Heimkino-Anlage, macht aber großformatiges Filmegucken wirklich mobil.

Der empfohlene Richtpreis von 999 Euro wird gerade bei einschlägig bekannten Händlern um 24 Prozent unterboten. Das bedeutet einen Preis von nur noch 749 Euro. Bei der aktuellen Ersparnis kann es für Vielgucker sinnvoll sein, die reguläre Garantiezeit für etwa 100 Euro auf fünf Jahre auszuweiten.

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