Wirtschaft Mit neuen Chips und Macs überholt Apple die Konkurrenz

Passend zum kleinen, leistungsstarken Mac Studio gibt es den passenden Monitor.
Passend zum kleinen, leistungsstarken Mac Studio gibt es den passenden Monitor.

Apple hat seine Frühjahrsoffensive gestartet und vor allem die Fans von schnellen Rechnern begeistert. Denn das neue Mac Studio setzt im ungewohnten Format Maßstäbe für die Leistung von Desktoprechnern.

Mit dem iPhone SE macht Apple Massenumsatz im Einsteigerbereich. Beim frischen Modell setzt Apple aber nicht auf Designeffekte, sondern Leistung. Entsprechend sieht das neue iPhone SE so aus wie gewohnt, bekommt aber mit dem A15-Chip einen immensen Temposchub. Der Chip treibt auch die Topmodelle der 13er-Serie an. Dazu beherrscht das überarbeitete Modell nun auch den 5G-Standard. Das Einsteiger-iPhone hat weiterhin einen Homebutton, bleibt beim taschenfreundlichen 4,7-Zoll-Format, verzichtet auf FaceID und setzt stattdessen zum Entsperren auf den bewährten TouchID-Fingersensor. Das neue iPhone SE ist ab 18. März im Handel. Vorbestellungen sind bereits möglich. Der Preis liegt bei 520 Euro, also höher als beim Vorgängermodell.

Vorgestellt hat Apple auch ein iPad Air der fünften Generation, das optional über einen 5G-Chip verfügt. Im Gehäuse des Vorgängers mit seinem 10,9-Zoll-Display arbeitet nun auch einer der neuen M1-Chips. Die waren zuvor nur dem Oberklassegerät iPad Pro vorbehalten. M1-Chips beginnen also die bereits sehr rechenstarken A-Serien-Chips zu verdrängen, die noch in den iPhones Standard sind.

Mittels gekoppeltem Magic Keyboard und einem Apple Pencil kann das iPad Air leicht zu einem echten Arbeitsgerät hochgerüstet werden. Homeworker und Videotelefonierer werden sich über eine neue Frontkamera freuen, die mit der Funktion „Center Stage“ dem Telefonierenden automatisch durch den Raum folgt. Der herausragende Prozessor bietet mehr Rechenleistung als im Alltag nötig. Das iPad Air kostet mit 64 GByte Speicher 679 Euro, mit 256 GByte 849 Euro. Soll 5G hinzukommen, steigt der Preis auf 849 Euro, bzw. 1019 Euro. Das neue iPad soll ab dem 18. März ausgeliefert werden; Vorbestellungen sind bereits möglich. Das immer noch attraktive Vorgängermodell mit 64 GB und Wi-Fi kostet aktuell 529 Euro.

Anspruchsvolle Rechnernutzer werden mit dem neuen Mac Studio liebäugeln, das schon optisch auffällt. Auf der Grundfläche eines Mac Mini mit seinen abgerundeten Ecken erhebt sich ein immer noch kompakt wirkendes etwa 2,5-mal so hohes schnörkelloses Gehäuse. Mit den Maßen 19,7 x 19,7 x 9,5 cm findet es Platz auf jedem Schreibtisch. Der neue Rechner wird durch zwei verbundene M1-Max-Chips angetrieben – eine Kombination, die Apple M1 Ultra-Fusion nennt. Die kann Daten zwischen den Chips mit erstaunlichen 2,5 Terabyte pro Sekunde verschieben. Sie verbindet auf einem Sockel 16 Performance-Rechenkerne, vier Effizienz-Kerne für niedrige Belastungen, 32 Kerne in der Neural Engine für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz und 64 Graphic Processing Units (GPU), die sogar eine Grafikkarte der Spitzenklasse entbehrlich macht. Das repräsentiert eine auf dem Rechnermarkt einzigartige Kombination mit überragenden Leistungen. Apple vergleicht sein Mac Studio vor allem mit dem bisherigen Profimodell, dem Mac Pro, der noch mit Xeon-Prozessoren betrieben wird. Die hatte Konkurrent Intel vor allem für Server und Workstations entwickelt.

Tester von Geekbench bescheinigten dem Mac Studio nun um die 20 Prozent bessere Leistungswerte als bei einem knapp 15.000 Euro teuren Mac Pro. Und das bei einem Preis von knapp 4600 Euro für die Mac-Studio-Version mit Fusion-Chip. Hier macht sich Apple zwar kurze Zeit selbst Konkurrenz, erweitert aber die Käufergruppe, die sich einen wirklich schnellen Mac gönnen will und kann. Die Rechnung scheint aufzugehen. Die Vorbestellungen häufen sich; aktuell ist mit bis zu zwei Monaten Wartezeit zu rechnen. Immerhin ist die Basisversion des eleganten Rechners mit einem M1 Max schon für 2300 Euro zu haben.

Als passenden Bildschirm empfiehlt Apple ein neues Studio Display, das mit sehr schmalem Rahmen, extra schlankem Gehäuse und einem zusätzlichen A13-Chip aus dem iPhone 11 aufwartet. Es orientiert sich dabei am Look der neuen, schlanken iMacs. Auf 27 Zoll drängeln sich 5120 x 2880 Pixel. Die neue 12-MP-Ultraweitwinkelkamera liefert 4K-Bilder für die Videokonferenz. Der Monitor kostet 1749 Euro, mit Spezialbeschichtung 2000 Euro. Das muss nicht sein. Wir empfehlen als sparsameren Begleiter des Mac Studio beispielsweise einen Samsung Odyssey Ultra Wide Curved Monitor mit 5120 x 1440 Pixeln auf üppigeren 49 Zoll für etwa 850 Euro.

Was im Herbst mit der Erstpräsentation der M1-Chips begann, setzt sich nun konsequent fort. Das Mac Studio deckt nun auch die Oberklasse der Rechner mit einer Topleistung ab – und das nur durch eine kluge Kombination von vielen unterschiedlichen Rechenkernen auf engstem Raum. Da fehlt nur noch ein Mac Pro für die absolut leistungshungrigen Anwender. Zuspruch für Apples Strategie gibt es auch jenseits des Marktes für Privatkunden: Selbst in die riesigen Serverfarmen von Amazon Web Services (AWS) ziehen die ersten kompakten Mac Minis mit M1-Chips ein, wie Amazon schon im Dezember 2021 angekündigt hatte. Mit einem kommenden M2-Chip hätte Apple die Hardware, um sich nicht nur bei Konsumenten, sondern auch im boomenden Servermarkt noch breiter aufzustellen.

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