2G-Regeln Milliardeneinbußen für Handel, Gastronomie und Kultur?

In der Gastronomie gilt vielfach bereits die 2G-Regel: Zutritt nur für gegen Corona Geimpfte und von Corona Genesene.
In der Gastronomie gilt vielfach bereits die 2G-Regel: Zutritt nur für gegen Corona Geimpfte und von Corona Genesene.

Köln. Die am Donnerstag beschlossene bundesweite 2G-Regel – die Erlaubnis allein für Geimpfte und Getestete, etwa Gastronomie, Einzelhandel und Theater zu betreten – wird laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) zu hohen Umsatz- und Gewinneinbußen in Einzelhandel und Gastgewerbe führen.

2G beim stationären Einzelhandel werde zu Umsatzeinbußen im Dezember von etwa 5,3 Milliarden Euro führen, sagte IW-Experte Christian Rusche am Donnerstag. Auch in Gastronomie und Hotellerie sei die Lage „prekär“. Die flächendeckende Einführung von 2G – mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs, also etwa des Lebensmitteleinzelhandels – erwischt die Unternehmen im zweiten Jahr in Folge eine solch massive Maßnahme im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Insbesondere kleine Betriebe würden von den Maßnahmen hart getroffen. Vieles spreche dafür, dass zahlreiche Inhaber überlegten, ob es sich noch lohne, das Geschäft zu öffnen.Im Bereich der Gastronomie und der Hotellerie dürfte die Einführung der 2G-Regel den IW-Berechnungen zufolge im Dezember zu zusätzlichen Einbußen in Höhe von rund 1 Milliarde Euro führen. Zusätzlich entstehe den Unternehmen Aufwand durch Einlasskontrollen. Auch im Gastgewerbe sei deshalb fraglich, ob Unternehmer ihre Betriebe in den Wintermonaten geöffnet ließen.

Bund und Länder: Finanzielle Hilfen werden verlängert

Generell stelle sich die Frage, welche Betriebe sich über die vierte Welle der Pandemie retten könnten. „Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, die finanziellen Hilfen für die betroffenen Handelsunternehmen auszuweiten und bürokratische Hürden bei der Gewährung der Hilfen zu beseitigen“, forderte Rusche. Bund und Länder haben sich am Donnerstag auf die Verlängerung der Hilfen verständigt.

Der Auftakt des Weihnachtsgeschäfts verlief bei vielen Einzelhändlern laut Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) enttäuschend. In der Woche vor dem ersten Advent gab nur jedes Fünfte von 350 befragten Unternehmen an, mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden zu sein.

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