Wirtschaft Meldungsmarkt: Volvo will keine neuen Dieselmotoren entwickeln

Der schwedische Autohersteller Volvo will wegen der steigenden Kosten der Diesel-Abgasreinigung nach den Worten von Vorstandschef Hakan Samuelsson keine neuen Dieselmotoren mehr entwickeln. „Aus heutiger Sicht werden wir keine neue Generation Dieselmotoren mehr entwickeln“, sagte Samuelsson der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der finanzielle Aufwand für eine Neukonstruktion sei zu hoch. Die chemische Nachbehandlung zur Eindämmung der Stickoxidemissionen lohne sich auch in größeren, teureren und profitableren Fahrzeugen nicht mehr. Den erst 2013 eingeführten derzeit verbauten Dieselmotor wolle Volvo jedoch weiterentwickeln. Der zum chinesischen Autobauer Geely gehörende Premiumhersteller ist damit der erste, der die Entwicklung von Dieselmotoren einstellen will. Daimler zum Beispiel investiert noch massiv in die Technologie. Nach Einschätzung von Branchenexperten wird die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren mit Diesel und Benzin unter dem Druck schärferer Klimavorschriften im kommenden Jahrzehnt sinken. Im Skandal um Abgaswerte geht die Europäische Kommission gegen Italien mit seinem Autohersteller Fiat Chrysler vor. Die Brüsseler Wettbewerbshüter leiteten gestern ein Verfahren gegen die Regierung in Rom ein. Das Land habe gegen EU-Recht verstoßen und die Kommission nicht überzeugen können, dass Abschalteinrichtungen in der Abgasreinigung bestimmter Fiat-Modelle gerechtfertigt seien, teilte die Behörde mit. Gegen Deutschland und andere Länder hat die Kommission nach dem VW-Abgasskandal schon im Dezember Verfahren eröffnet. Nach EU-Recht müssen nationale Behörden prüfen, ob ein Fahrzeugtyp die EU-Normen erfüllt, bevor die Autos in den Ländern verkauft werden dürfen. Verstößt ein Hersteller gegen rechtliche Verpflichtungen, müssen die nationalen Behörden aktiv werden – etwa durch angeordnete Rückrufe oder Sanktionen. Italien hat nun zwei Monate Zeit für eine Antwort. Wenn die Kommission danach nicht zufriedengestellt ist, kann sie das Land vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen. Apple nutzt die Erleichterung an den europäischen Finanzmärkten nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron in Frankreich. Erstmals seit September 2015 legte der kalifornische „iPhone“-Hersteller gestern eine milliardenschwere Anleihe in Euro auf. „Der Markt ist nach der französischen Präsidentschaftswahl in einer superguten Verfassung“, sagte ein an der Emission beteiligter Banker. Zudem habe der Name Apple eine große Anziehungskraft. Die Nachfrage für eine acht- und eine zwölfjährige Apple-Anleihe erreichte am Nachmittag mehr als 5 Milliarden Euro. Mit dem Wahlsieg des pro-europäischen Linksliberalen Macron gegen seine rechtsextreme Widersacherin Marine Le Pen am 7. Mai schwanden an den Finanzmärkten viele Sorgen um die Zukunft der EU und des Euro. Unternehmen haben seitdem Bonds im Volumen von mehr als 23 Milliarden Euro begeben.

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