Wirtschaft Meldungsmarkt: Viel Zustimmung für kritische Analyse von DB-Chef Lutz

Ein Brief von Bahnchef Richard Lutz an die Führungskräfte der Deutschen Bahn (DB) mit massiver Kritik an den Leistungen der DB stößt bei Branchenkennern auf viel Zustimmung. Der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, sagte der „Frankfurter Rundschau“: „Wir sehen diesen Brandbrief als sehr mutig an, weil er wirklich die Probleme beschreibt.“ Auch politische Rahmenbedingungen seien für die Lage verantwortlich. Ähnlich äußerten sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Das sind echte Systemprobleme“, meinte Dirk Flege, Geschäftsführer der „Allianz pro Schiene“. Flege betonte vor allem, dass die einzelnen Geschäftsfelder des DB-Konzerns nicht ausreichend zusammenarbeiteten. Wie berichtet hatte Lutz in seinem Brief vom Freitag an die DB-Führungskräfte „Ressort-Egoismen“ den Kampf angesagt. Der DB-Chef schrieb in ungewöhnlicher Offenheit über das Bild der DB in den Medien: „In der Halbjahres-Pressekonferenz Ende Juli sind wir mit ,einem blauen Auge’ davongekommen. Und auch in den vergangenen Wochen hatten wir in den Medien ziemlich viel Glück. Im medialen Fokus standen andere Themen und in der Kritik vor allem die Airlines. Aber wir dürfen diese Ruhe in den Medien nicht mit Zufriedenheit über unsere eigene Leistung gleichsetzen. Wir wissen alle, dass wir mit unserer Leistung nicht zufrieden sein können. Das gilt gleichermaßen für Wirtschaftlichkeit, Qualität und Pünktlichkeit.“ In dem Lutz-Brief heißt es auch, der Gewinn vor Steuern und Zinsen liege „deutlich unter dem Vorjahr und weit weg von unserer Zielsetzung“. Die Monate Juni und Juli seien schlecht gewesen, die negative Abweichung zum Plan habe sich auf mittlerweile 160 Millionen Euro vergrößert. Die türkische Wirtschaft hat ihr Wachstum im zweiten Quartal angesichts der Währungskrise gedrosselt. Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen April und Juni nur noch um 5,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum zu, wie aus den gestern veröffentlichten amtlichen Daten hervorgeht. Zu Jahresbeginn hatte es noch zu 7,3 Prozent gereicht. Die Lira hat seit Jahresbeginn etwa 40 Prozent an Wert zum Dollar verloren. Dadurch werden Importe deutlich teurer. Die Inflationsrate kletterte dadurch im August auf 17,9 Prozent, was die Kaufkraft von Konsumenten drückt und die Kosten von Unternehmen nach oben treibt. Laut einer Umfrage der Zentralbank unter Managern und Ökonomen könnte die Teuerung am Jahresende sogar auf knapp 20 Prozent steigen. Erwartet wird deshalb, dass die Währungshüter mit Zinserhöhungen gegensteuern. Experten gehen davon aus, dass sie am Donnerstag den Leitsatz von aktuell 17,75 auf 22,0 Prozent anheben werden. Höhere Zinsen machen eine Währung attraktiver und können den Kursverfall aufhalten. Ausgelöst wurde die Währungskrise unter anderem von der Sorge über den wachsenden Einfluss von Präsident Recep Tayyip Erdogan auf die Wirtschaft und seine Forderungen nach niedrigeren Zinsen – trotz der hohen Inflation.

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