Wirtschaft Meldungsmarkt: Air Berlin verschiebt Vorlage des Geschäftsberichts

Die seit Jahren angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin hat überraschend die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2016 verschoben. Die ursprünglich für heute angekündigte Vorlage der Zahlen wurde für morgen angekündigt. Eine Sprecherin von Air Berlin sprach gestern Abend von organisatorischen Gründen als Ursache für die Verschiebung. Vermutlich muss Vorstandschef Thomas Winkelmann eine tiefrote Bilanz für 2016 vorlegen. Die Schulden summieren sich auf mehr als eine Milliarde Euro. Air Berlin baut bereits radikal um und schrumpft. Air Berlin ist auch vom drohenden Aus der italienischen Fluglinie Alitalia betroffen. Die zweitgrößte deutsche Linie knüpfte mit den Italienern ein dichtes Netz an gemeinsamen Verbindungen. Die Zukunft dieser Zusammenarbeit, mit der Air Berlin ihre Maschinen besser auslasten und mehr Ziele anbieten konnte, ist nun völlig offen. Verlierer ist auch die an beiden Airlines beteiligte Etihad. Die Europa-Strategie der ehrgeizigen Gesellschaft aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi ist mit der Schieflage von Alitalia endgültig gescheitert. Frisches Geld wollen die Araber eigentlich nicht mehr in Europa versenken, sagen Eingeweihte im Umfeld von Etihad. Doch bei Air Berlin könnte sie eine letzte Ausnahme machen. Denn die Berliner sind wichtig als Tauschpfand bei künftigen Verhandlungen mit der Lufthansa. Letztere würde Air Berlin gerne unter ihre Fittiche nehmen. Im Streit mit dem US-Elektroauto-Bauer Tesla um die Einführung eines Tarifvertrags beim Maschinenbauer Grohmann schlägt die Industriegewerkschaft (IG) Metall leisere Töne an. „Unsere Forderungen sind legitim“, sagte Christian Schmitz, erster Bevollmächtigter der Gewerkschaft in Trier, gestern am Unternehmenssitz im rheinland-pfälzischen Prüm. Zugleich räumte Schmitz ein, dass Tesla mit dem Angebot für Einkommenserhöhungen und Boni für die Beschäftigten dem Streit die Spitze genommen hat. „Es ist nur ein kleiner Schritt notwendig, um hier vernünftig miteinander zu reden.“ Anfangs hatte die Gewerkschaft Tesla mit Streik gedroht. Die IG Metall habe ihre Forderung dem Arbeitgeber überreicht, sagte Schmitz weiter. „Leider gab es bisher keine Zusage für Gespräche über einen Tarifvertrag.“ Tesla bietet den Grohmann-Beschäftigten 150 Euro im Monat mehr. Zudem sollen die Mitarbeiter Aktienoptionen im Wert von 10.000 Dollar (rund 9200 Euro) erhalten, die über die nächsten vier Jahre ausgeschüttet werden, sowie einen sofortigen Bonus von 1000 Euro in bar. „Das würde die Differenz zum Tariflohn reduzieren.“ Aktuell liegen die Löhne bei Grohmann 25 bis 30 Prozent unter dem Tarifgehalt. Tesla hat den Anlagenbauer aus der Eifel übernommen und will das Unternehmen zu einem Zentrum für automatisierte Fertigung ausbauen. |dpa/rtr

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