Audio-Technik Klein oder groß – welche Kopfhörer passen zu mir?

Auch Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala vom FC Bayern trägt – abseits des Platzes – markante Kopfhörer.
Auch Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala vom FC Bayern trägt – abseits des Platzes – markante Kopfhörer.

Wir haben sie nahezu täglich auf oder in den Ohren: Ob beim Joggen Musik hören, in der Bahn Podcasts abspielen oder beim Telefonieren die Hände freihaben – Kopfhörer sind überall mit dabei. Doch welche sollen es sein? Tipps für den Kauf.

Kleine und leichte Kopfhörer direkt im Ohr oder dicke und gepolsterte oben drüber? Was eignet sich für wen und in welcher Situation am besten und worauf muss ich bei Kopfhörern noch achten? Mit diesen Hinweisen vom Tüv Süd fällt die Entscheidung vielleicht leichter.

In-Ear: Sitzen im Gehörgang (daher der Name „im Ohr). Kompakt und wenige Gramm leicht sind sie praktisch beim Sport und auf Reisen. Zwischendurch wird im kleinen Ladeetui aufgeladen. Manche Menschen empfinden sie allerdings auf Dauer als unbequem. Sie können bei Bewegung auch herausfallen. Viele Hersteller bieten mehrere Aufsatzgrößen zum Wechseln an.

Oder von außen auf dem Ohr?

On-Ear: Sitzen auf dem Ohr, Brillenträger sollten sie daher vor dem Kauf anprobieren, damit es an der Ohrmuschel nicht drückt. Luftdurchlässige und leichte Modelle, die anpassbare Kopfbügel haben oder hinter dem Ohr befestigt werden können, eignen sich auch für den Sport.

Over-Ear: Ein gepolstertes Gehäuse bedeckt die ganze Ohrmuschel. Gewicht: 200 bis 500 Gramm. Vorteil wie auch Nachteil: wenig Außengeräusche. So sollten diese Modelle nicht im Straßenverkehr genutzt werden, sagt Tüv-Produktexperte Florian Hockel. Sonst bekommt man nachher drohende Gefahr nicht mit.

Tipp außerdem: Man sollte darauf achten, dass das Ohrpolster nicht abfärbt und schweißecht ist. Nicht nur die Art des Kopfhörers beeinflusst, was man hört oder ausblendet. Per Active Noise Cancellinng (ANC, aktive Geräuschunterdrückung) werden störende Außengeräusche ausgeblendet. Dafür sollten ANC-Kopfhörer gut sitzen und dicht abschließen.

ANC ist jedoch ebenfalls tabu im Straßenverkehr. Hier kann beim Kauf darauf geachtet werden, dass es einen Umgebungs- oder Transparenzmodus gibt. Dieser lässt Umgebungsgeräusche durch, auch wenn der Kopfhörer noch im oder auf dem Ohr sitzt.

Kabel oder lieber drahtlos?

Verkabelt oder lieber nicht? Kabelgebundene Modelle nutzen meist einen USB-C- oder einen 3,5-mm-Klinkenanschluss. Drahtlose Bluetooth-Kopfhörer lassen sich mit jedem Gerät koppeln, das Bluetooth unterstützt. Und die Bewegungsfreiheit ist größer. Allerdings muss der Akku regelmäßig aufgeladen werden.

Wichtig bei Bluetooth-Kopfhörern ist die Reichweite. Standard sind bis zu zehn Meter, sagt der Tüv-Experte. Manche Modelle decken bereits Entfernungen von 40 Metern oder mehr ab. Oft reichen zehn Meter, die Verbindungsqualität kann aber etwa durch Wände gemindert werden. Wie viel Wasser die Kopfhörer vertragen, besagt der IPX-Wert. Modelle mit IPX4 oder 5 halten Schweiß oder leichten Regenschauern stand, sind somit optimal für Joggen oder Radfahren. IPX7 oder 8 heißt, dass die Kopfhörer auch bei intensivem Kontakt mit Wasser, wie beim Schwimmen, keinen Schaden nehmen.

Spezielle Kopfhörer für Kinder

Nutzen Kinder die Kopfhörer? Dann sollte man besonders auf Gehörschutz achten. Empfohlen sind für Kinder maximal 75 Dezibel. Als Faustformel gilt: Der Ton aus dem Kopfhörer sollte nicht lauter sein als ein Gespräch bei Zimmerlautstärke. Spezielle Kinderkopfhörer begrenzen die Lautstärke und sind robuster.

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