Sparen mit der RHEINPFALZ Kühlschrank & Co. clever kaufen

Bei Kühlschränken betragen die Unterschiede beim Stromverbrauch zwischen den einzelnen Klassen je 20 Prozent.
Bei Kühlschränken betragen die Unterschiede beim Stromverbrauch zwischen den einzelnen Klassen je 20 Prozent.

Ein Tipp zum Energiesparen lautet: Wer ein neues Haushaltsgerät braucht, sollte ein stromsparendes kaufen. Am besten eines aus den hohen Energieeffizienzklassen. Fragen und Antworten.

Was heißt das?
Viele Hausgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte sowie Fernseher, Monitore und Leuchten tragen ein EU-Label. Es ist oft nur ein kleines Etikett mit einer Skala mit Farbabstufungen sowie Klassen von A bis G. Das soll dem Käufer verraten, wie sparsam das Produkt mit Strom umgeht. Je grüner, desto besser. Grün steht für eine hohe Energieeffizienz, bei gelber und roter Kennzeichnung ist sie schlechter. Bei der Klassifizierung von A bis G ist es etwas komplizierter: 2021 wurde sie angepasst, um auch zukünftige Entwicklungsschritte der Geräte beim Energieverbrauch noch abbilden zu können. Die bis zuletzt höchsten Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++ wurden bei vielen Geräten abgeschafft. Die höchste Energieeffizienzklasse ist nun nur A. Wichtig: Kühl- und Gefriergeräte etwa, die früher mit A+++ ganz vorn lagen, finden sich nun maximal in den Klassen C oder D wieder. Schlechter als vorher sind sie deshalb nicht. Aber so wurde Platz nach oben geschaffen für neue noch sparsamere Geräte. Das erläutert Claudia Oberascher von der HEA, der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung. Je nach Gerätegruppe kann es also sein, dass man inzwischen keine A-Geräte mehr findet oder es nur sehr wenige davon gibt.

Wie kann ich mich orientieren?
„Wer besonderen Wert darauf legt, dass das neue Gerät möglichst wenig Energie verbraucht, sollte vor allem auf die Angaben zum Energieverbrauch achten und mehrere Geräte vergleichen“, rät Oberascher.

Übrigens: Das EU-Label informiert nicht nur über Stromverbrauch und Energieeffizienz, sondern auch über andere Kaufkriterien, beispielsweise bei Waschmaschinen über die Größe, den Wasserverbrauch, die Schleuderklasse und die Lautstärke.

Muss es die beste Klasse sein?
„Mit der besten Effizienzklasse ist der Stromverbrauch am niedrigsten. Ob eine Anschaffung wirtschaftlich ist, hängt vom Hausgerät und dem tatsächlichen Stromverbrauch ab“, sagt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Vor allem bei Geräten, die lange laufen oder ständig durchlaufen wie Kühlgeräte, Waschmaschinen und Geschirrspüler, rät der Experte, sich im oberen Bereich zu orientieren.

Denn die Unterschiede zwischen den Effizienzklassen können schon erheblich sein. „Kühl- und Gefriergeräte mit der Kennzeichnung D beispielsweise haben einen signifikant höheren Verbrauch als die mit der Klasse C“, so Brandis. „Das macht sich bei den derzeit hohen Energiekosten im Dauerbetrieb schon stark bemerkbar.“ Bei Kühl- und Gefriergeräten machen die Verbrauchsunterschiede zwischen den einzelnen Klassen etwa je 20 Prozent aus, so Claudia Oberascher. Aber es gibt noch einen Tipp zum Sparen: Kleinere Haushalte sollten sich nicht zu große Geräte kaufen. Und hinterfragen, ob Zweit- und Drittgeräte nötig sind.

Sollte man ein noch funktionierendes Gerät ersetzen?
Ob ein altes Hausgerät aus Kostengründen durch ein neues ersetzt werden sollte, ist eine individuelle Entscheidung. „Es lässt sich nicht pauschal sagen: Ist ein Gerät 20 Jahre und älter, sollte ein Austausch überlegt werden“, sagt Oberascher. Sie lässt aber wissen: „Wer vor zehn Jahren ein gutes Kühl- und Gefriergerät, eine Waschmaschine oder einen Geschirrspüler in einer hohen Effizienzklasse gekauft hat, kann davon ausgehen, dass diese Geräte auch heute noch relativ sparsam sind.“

Wieso ist der tatsächliche Verbrauch oft höher als die Angabe?
Die Angaben der Hersteller auf dem Energielabel können teils erheblich von eigenen Messungen abweichen. Besonders häufig passiert das bei Waschmaschinen und Geschirrspülern. Ein Grund: „Alle Angaben auf dem Energielabel beziehen sich auf das Eco-Programm“, sagt Claudia Oberascher. „Wer andere Programme nutzt, benötigt meist mehr Energie.“

Ähnlich ist es bei Fernsehgeräten. „Hier bezieht sich das Label in der Regel auf den Auslieferungszustand der Geräte“, sagt Martin Brandis. Wird etwa die Helligkeit erhöht, kann der Stromverbrauch immens steigen.

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