Gewerkschaften IG BCE: Biermann löst Sikorski als Stellvertreter ab

R. Sikorski
R. Sikorski

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) will künftig gemischtgeschlechtliche Führungsduos installieren.

Das soll auf Bundesebene ebenso wie in den acht Landesbezirken und 41 Bezirken gelten. Das gab der Hauptvorstand der Gewerkschaft am Donnerstag bekannt.

Das Vorhaben, mehr Frauen in Spitzenpositionen zu bringen, führt dabei auf Bundesebene zu personellen Veränderungen. So wird Ralf Sikorski, stellvertretender Gewerkschaftsvorsitzende, zum 1. September aus dem fünfköpfigen geschäftsführenden Hauptvorstand (gHV) ausscheiden. Der 61-jährige Sikorski ist dort bislang für die Tarifpolitik zuständig, handelte mehrere Tarifabschlüsse für die Chemiebranche aus. Stellvertreterin von IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis soll in Zukunft gHV-Mitglied Birgit Biermann sein. Neben Sikorski verlässt auch Karin Erhard (62) den gHV. Für die beiden sollen der 44-jährige Alexander Bercht und Oliver Heinrich (46) nachrücken. Dem Gremium gehört außerdem Francesco Grioli an. Über die Personalien muss der Beirat der IG BCE Mitte Juni endgültig entscheiden. Als wahrscheinlich gilt, dass Oliver Heinrich in Zukunft im gHV für tarifpolitische Fragen zuständig sein wird.

Knapp 30 Prozent der Mitglieder sind Frauen

Mit der Nominierung von Birgit Biermann zur stellvertretenden Vorsitzenden gehe die IG-BCE-Führungsspitze weitere Schritte auf dem Weg der Verjüngung und Geschlechtergerechtigkeit, sagte Michael Vassiliadis. „Künftig werden wir auf allen Ebenen der Organisation Führungsduos unterschiedlicher Geschlechter etablieren“, erläuterte der IG-BCE-Vorsitzende. Gemischt-geschlechtliche Führungstandems seien „nicht nur ein Gebot der Gerechtigkeit, sondern auch erfolgreichen Managements“.

Die IG BCE ist mit rund 580.000 Mitgliedern die drittgrößte der DGB-Gewerkschaften. Knapp 30 Prozent ihrer Mitglieder sind Frauen.

B. Biermann
B. Biermann
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