Wirtschaft Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt weiter

Menschen gehen mit Einkaufstaschen durch die Hamburger Innenstadt.
Menschen gehen mit Einkaufstaschen durch die Hamburger Innenstadt.

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich auch im November weiter verschlechtert. Der vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklimaindex sank den fünften Monat in Folge von 97,7 Punkten im Oktober auf 96,5 Punkte im November. Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage, Pessimismus bei den Erwartungen sowie Lieferengpässe und die vierte Coronawelle machten den Unternehmen zu schaffen, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Mittwoch.

Die Bewertung der laufenden Geschäfte fiel im verarbeitenden Gewerbe deutlich schlechter aus als in den Vormonaten. Etwas positiver war das Bild bei den Geschäftserwartungen, dies sei insbesondere auf die Automobilindustrie zurückzuführen. Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen seien jedoch weiterhin eine Herausforderung - die sich voraussichtlich auch in höheren Preisen für Verbraucher widerspiegeln werde.

Gastgewerbe in Sorge

Auch im Dienstleistungssektor wurde das Geschäftsklima deutlich negativer bewertet. So fiel der Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung deutlich pessimistischer aus, auch die aktuelle Lage wurde schlechter bewertet. Insbesondere im Tourismussektor und im Gastgewerbe war angesichts der erneut steigenden Infektionszahlen die Sorge um die Geschäftsentwicklung groß.

Auch die Stimmung im Handel war schlechter als im Vormonat, trotz einer positiveren Bewertung der aktuellen Geschäftslage. Sorgen um die Zukunft drückten jedoch auf die Stimmung, auch Lieferengpässe machten der Branche zu schaffen. Auch im Handel sei demnach mit Preiserhöhungen zu rechnen.

Rund 9000 Unternehmen befragt

Nach einem kontinuierlichen Aufschwung in den Vormonaten sank auch die Stimmung im Bauhauptgewerbe leicht. Die Erwartungen fielen etwas pessimistischer aus, auch wenn die aktuelle Lage im Vormonatsvergleich positiver bewertet wurde.

Für den Geschäftsklimaindex befragt das Ifo-Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate abzugeben.

wirtifonovember21
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