Wirtschaft Großer Klang aus schlanken Balken

Bei der Soundbar von JBL lassen sich abnehmbare kleine Boxen ganz ohne Kabel frei im Raum platzieren.
Bei der Soundbar von JBL lassen sich abnehmbare kleine Boxen ganz ohne Kabel frei im Raum platzieren.

Die TV-Geräte werden größer, ihr Klang aber deshalb selten besser. Wer sich satten Surround-Sound bei geringem Installationsaufwand wünscht, sollte zu einem schlanken Lautsprechersystem greifen.

Rundumklang wie im Kino? Dazu müssen nicht unbedingt sechs oder acht separate Boxen im Wohnzimmer verteilt werden. Soundbars bieten immer ausgetüfteltere Lösungen, um Raumklang mit geringerem Materialaufwand zu produzieren. Sie bestehen im Kern aus einem schlanken Gehäuse, das unter oder vor dem Fernseher platziert wird. Dazu kommt meist ein getrennt aufgestellter Subwoofer für den Bassbereich. Ein separater Surroundverstärker entfällt; die Anlage bringt ihre eigenen Verstärker mit. Ausgesteuert wird der Klang per Fernbedienung. Drahtlose Kopplung der Module minimiert Kabelsalat.

In der Soundbar sorgt eine ganzes Set von Lautsprecher-Chassis für die Beschallung. Basismodelle nennen sich 2.1-Bar. Damit gibt es noch keinen Raumklang, sondern Stereosound mit Unterstützung durch einen Basslautsprecher. In der Komfortausstattung ersetzt eine 5.1-Soundbar fünf separate Lautsprecher: einen Center-Speaker, zwei Front-Lautsprecher links und rechts sowie zwei Rear-Lautsprecher an der Rückseite des Raums. Das gelingt dank intelligenter Elektronik, die die einzelnen Lautsprecherchassis an den Raum anpasst, immer besser. Die im Raum entstehenden Reflexionen simulieren rundum verteilte Boxen und lassen ein authentisches Raumklanggefühl entstehen.

Mit der UHD-Blu-ray ist aber die dritte Dimension des Raumklangs hinzugekommen. Neue Audiostandards wie Dolby Atmos oder dtsX speichern separate Musiksignale, die auch von oben Sound liefern. Der Aufnahmetechnik gelingt es dann sogar, dass man als Zuschauer glaubt, ein Objekt bewege sich über dem Kopf. Lautsprecheranlagen nutzen dafür sogenannte Upfire-Speaker. In den aufwendigeren Soundbars sind aber mittlerweile auch solche nach oben strahlenden Lautsprecher verbaut. Die Sets haben dann Kennungen wie 5.1.2 oder gar 7.1.4., wobei die letzte Ziffer die Zahl der nach oben strahlenden Speaker angibt.

Günstige Geräte von JBL, Sony oder Harman für um die 200 Euro ersetzen keine Surround-Anlage, bieten aber bereits eine deutliche Klangverbesserung gegenüber dem TV-Gerät. Der mittlere Preisbereich zwischen 400 und 800 Euro, in dem Teufel oder auch Sony präsent sind, bereitet schon richtigen Kino-Spaß. Es gibt teurere Anlagen um 1500 Euro von Nubert oder Teufel. Wer so viel investieren will, sollte sich aber überlegen, ob eine echte Surround-Anlage nicht noch perfekteren Klang liefert.

Sparfüchsen empfehlen wir die Samsung HW-R450 für etwa 220 Euro. Sehr gute Bewertungen bei vielen Nutzern passen zu einem ganz aktuellen Spitzenplatz in der Einstiegsklasse bei der Stiftung Warentest. Die Soundbar ist als 2.1-Anlage ausgelegt, liefert also Stereoklang und verfügt über einen separaten Subwoofer. Die Ausgangsleistung von (nominell) 200 Watt reicht für mittelgroße Räume. Die Kopplung mit dem Fernseher funktioniert neben HDMI-Verbindung auch kabellos per Bluetooth oder WLAN. Wer mehr Klang von allen Seiten will: Die Konfiguration lässt sich auch nachträglich mit zwei kompatiblen Rear-Boxen von Samsung kabellos erweitern.

Lautsprecherspezialist JBL bietet mit der JBL Bar 9.1 das Flaggschiff seiner Soundbar-Flotte zu einem aktuellen Preis von knapp 1000 Euro auf. Wie schon beim Vorgänger gibt es zwei abnehmbare Surround-Lautsprecher. Je nach Raumsituation können die an der zentralen Soundbar angekoppelt bleiben. Sie lassen sich aber, dank drahtloser Verbindung und kräftiger Akku-Ladung seitlich hinten im Raum platzieren, so dass sie die Rolle einer klassischen Rear-Box übernehmen.

JBL gibt der Bar zwar die Kennung 9.1. Genau genommen handelt es sich aber um eine 5.1.4-Konfiguration. In der zentralen Bar stecken drei Surround-Speaker und zwei nach oben gerichtete Atmos-Strahler. Zu diesem 3.1.2-Set kommt die 2.0.2-Bestückung der abnehmbaren Boxen. Der zugehörige Subwoofer liefert kräftige Bassimpulse. Die flexible Lösung hat einen ausgewogenen Klang, der für mittelgroße Räume gut geeignet ist.

Samsung hat mit der HW-Q900T zu einem Preis von etwa 850 Euro ein Gerät in der gehobenen Preisklasse im Angebot, das seinen Preis aber mehr als wert ist. Die Ausstattung mit Anschlüssen ist üppig. Exzellent aber ist das Innenleben der 7.1.2.-Soundbar. Das Ziffernkürzel besagt schließlich, dass in dem eleganten Gerät mit seiner dezenten Stoffbespannung sieben Lautsprecherchassis für den klassischen Raumklang und zwei für Dolby-Atmos-Effekte zuständig sind. Ein großvolumiger Subwoofer mit satten 160 Watt Leistung kann frei platziert werden. Die Soundbar selbst misst 123 x 14 x 7 Zentimeter, braucht also schon etwas mehr an Breite, was bei der Platzwahl zu berücksichtigen ist. Der Klang ist beeindruckend, der Schalldruck reicht auch für größere Räume. Positiv zu bemerken ist eine intelligente Klanganalyse, die dafür sorgt, dass bei Filmen Stimmen nicht in heftigen Hintergrundgeräuschen untergehen.

Sollten die Klangansprüche wachsen: Die Soundbar lässt sich mit weiteren Boxen von Samsung erweitern. Wer gleich eine Klasse höher will: Unter der Kennung HW-Q950T gibt es von Samsung eine Anlage, zu der gleich zwei separate, drahtlos anschließbare Rear-Boxen mit je einem weiteren Atmos-Kanal gehören. Damit verfügt die Anlage sogar über eine 9.1.4.-Kanalausstattung. Der Preis erhöht sich in dieser Variante auf derzeit etwa 1150 Euro.

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